‘Auf dem wildesten, zerklüftetsten und unwirtlichsten Felsen Schottlands thronte Schloss Lilan-Rook. Düster und schwerfällig, wie die ganze Natur ringsum, lag der mächtige Turmbau hoch droben in den Steinmassen eingekeilt, wie ein vorzeitliches Riesennest, von welchem wilde Unholde herabstiegen, die Talgründe auszurauben und mit Feuer und Schwert heimzusuchen. Und ein wildes, wüstes Geschlecht hauste auch heutigen Tages noch auf dem Lilan-Rook. …’ So unheilverheißend beginnt die dramatische Novelle ‘Des Teufels Anteil’. Der Band enthält die folgenden Erzählungen: Die Haidehexe. – Des Teufels Anteil. – Chrysta. – Wenn man nicht rechnen kann! – Diana.-
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Nataly (Natalie) Auguste Karline Amalie Hermine von Eschstruth (1860–1939; Ehename: Nataly von Knobelsdorff-Brenkenhoff) war eine deutsche Schriftstellerin und eine der beliebtesten Erzählerinnen des Wilhelminischen Zeitalters. Sie schildert in ihren Unterhaltungsromanen in eingängiger Form vor allem das Leben der höfischen Gesellschaft, wie sie es aus eigener Anschauung kannte. Sie entstammte einer hessischen Familie und war die Tochter des königlich preußischen Majors Hermann von Eschstruth (1829–1900) und der Amalie Freiin Schenck zu Schweinsberg (1836–1914). 1875 durchlief sie eine Ausbildung in einem Mädchenpensionat in Neuchâtel in der Schweiz und bereiste später die wichtigsten europäischen Hauptstädte. Von Eschstruth schrieb Frauenromane, die in der Schicht der wilhelminischen Adelsgesellschaft oder bei hohen Hofbeamten spielen und erzählt dort fiktiv-biographische Geschichten. Das Umfeld der Romane ihrer Hauptschaffensperiode in den 1880er und 1890er Jahren vermittelt heute einen Eindruck von alltäglichen und historischen Details; vom Unterhaltungswert haben von Eschstruths Bücher nichts eingebüßt.