Wenn die geistigen, kulturellen, politischen Orientierungsnetze, welche die Mitglieder einer Gesellschaft anscheinend verläßlich miteinander verknüpft haben, zerreißen, dann geraten nicht nur lang gehegte Weltdeutungen, sondern auch individuelle Bewußtseinsbestände ins Wanken. Die Krise der Begriffe wird zu einer Krise der menschlichen Erfahrungsformen und Selbstentwürfe; die Zange aus Täuschung und Enttäuschung, Hoffnung und Verstörung erfaßt den Einzelnen selbst.
Der Berliner Philosoph Peter Furth expliziert diesen Zusammenhang an zentralen Problemen der Gegenwart: wissenschaftliche Zivilisation, Kommunikationsindustrie, Fortschrittsgewißheit, Avantgardismus usw.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
Об авторе
Peter Furth, geboren 1930, studierte in Berlin und Frankfurt am Main Philosophie und Soziologie. Er ist emeritierter Professor für Sozialphilosophie an der Freien Universität Berlin.