Auf der Suche nach einem verschollenen Spiegel-Artikel erhält der Erzähler in Philipp Schönthalers neuem Roman unerwartet eine Einladung zu einer Tagung am Forstell-Institut in Nevada. Dort, in einem atombombensicheren Archiv, lagern nicht nur die Fachpublikationen von Natur- und Ingenieurwissenschaftlern wie Wernher von Braun, Robert Oppenheimer und Norbert Wiener. Auch ihre von technischen Meistererzählungen überschatteten Dichtungen werden dort sicher verwahrt, als schlummerten in ihnen untergründige Allianzen zwischen Technik und Literatur, Mathematik und Fantasie, als bräuchte es Romane, um auf dem Mond zu landen. In diesem Geflecht aus historischen Ereignissen und individuellen Biografien, technischen Innovationen und literarischen Schreibprojekten dringt der Protagonist allmählich immer weiter vor, bis dorthin, wo sich Fiktion in Realität und die Realität in immer neue Fiktionen verwandelt und all das lesbar wird auf den Seiten des Himmels.
Об авторе
Philipp Schönthaler, 1976 in Stuttgart geboren, erhielt 2012 für sein Erzähldebüt Nach oben ist das Leben offen den Clemens-Brentano-Preis. Bei Matthes & Seitz Berlin sind bisher fünf Bücher erschienen, der Essay Portrait des Managers als junger Autor wurde 2016 mit dem Preis des Stuttgarter Wirtschaftsclubs ausgezeichnet. Sein Roman Der Weg aller Wellen. Leben und Dienste II setzt die im Erzählband Vor Anbruch der Morgenröte. Leben und Dienste I (2017) begonnene Auseinandersetzung mit der Technologie fort. Er lebt in Berlin.