Wie ist die zeitliche Gestaltung audiovisueller Bilder mit den verschiedenen Modi des Zuschauergefühls verbunden? Am Gegenstand der Screwball Comedy wird diese Frage erörtert: Die Filme des klassischen Hollywood-Genres der 1930er und 1940er präsentieren rasante Gespräche, Schlagabtausch, Wortwitz und Sprachakrobatik einer Paarinteraktion. Komik und Heiterkeit werden in erster Linie dadurch gestaltet, wie Gesten, Mimiken, Stimmen und Redeäußerungen zeitlich in das filmische Bild eingebettet sind. Vor diesem Hintergrund wird erörtert, welcher grundsätzliche Zusammenhang zwischen Bewegungsqualitäten und Affektivität besteht bzw. wie die zeitliche Gestaltung audiovisueller Bilder mit den verschiedenen Modi des Zuschauergefühls verbunden ist. In den Screwball Comedies ist das Empfinden oftmals kontrastiv-komisch gestaltet: Interaktionen von Streit und Wut werden als eleganter Tanz einer Paarbewegung wahrnehmbar. Durch diese Perspektive wird das Verhältnis von Sprachäußerung, Schauspiel und Filmbild sehr grundsätzlich befragt. Das heitere Zuschauergenießen ist weniger an narrative Handlungen gebunden als an ästhetisch-expressive Orchestrierungen, Taktungen und verkörperte Bedeutungen.
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Sarah Greifenstein, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder).