Auf dem Territorium des Deutschen Reiches befanden sich zwischen 1918 und 1948/49 – und sei es nur temporär – insgesamt 56 Landes- und Provinzialkirchen, die in dieser Zeit den gliedkirchlichen Zusammenschlüssen des deutschen Gesamtprotestantismus angehörten. In dem in seinem räumlichen, zeitlichen und methodischen Zuschnitt neuartigen Nachschlagewerk wird trotz der zum Teil schwierigen Quellenlage in bislang nicht dagewesener Vollständigkeit die personelle Besetzung der Leitungsgremien und Ämter dieser Kirchen dokumentiert. Darüber hinaus gibt das Handbuch Auskunft über die territoriale Entwicklung und die verfassungsgeschichtlichen Weichenstellungen der einzelnen Kirchen, über die zahlreichen landeskirchlichen Sonderpfarrämter sowie über die Leitungsämter der kirchenpolitischen Gruppierungen des innerprotestantischen Kirchenkampfes zwischen 1933 und 1945. Dabei werden nicht nur die institutionellen und personellen Umbrüche im deutschen Protestantismus sichtbar, die durch die politischen Umbrüche von 1918, 1933 und 1945 ausgelöst worden sind, sondern auch die Kontinuitätslinien. Großes Gewicht legen die Autoren auf die gleichberechtigte Darstellung der in den Gremien und Ämtern mitwirkenden Laien.
Об авторе
Ruth Pabst M.A. war Archivarin im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin.