Die komparatistische Studie arbeitet anhand von Parallellektüren deutsch-, englisch- und hebräischsprachiger Gegenwartstexte den Befund heraus, dass gerade an der Konfiguration des immobilen Hauses Mehrfachverortung und Grenzüberschreitung verhandelt werden. Das Zuhause verliert durch die Zerstörungen der Shoah und die Exilerfahrungen der jüdischen Figuren seine Funktion als Heimat und Ort der Stabilität und Kontinuität. Erinnerndes Erzählen und Traditionen des diasporischen Schreibens werden dagegen als Orte der Zugehörigkeit diskutiert. Der in der mehrsprachigen jüdischen Literaturgeschichte ohnehin angelegte Transnationalitätsdiskurs wird in Untersuchungen zu Nicole Krauss und Anna Mitgutsch, Jenny Erpenbeck und Eshkol Nevo, Michal Govrin und Barbara Honigmann aufgerufen.
Содержание
Einleitung.- 1. Zum Forschungsgegenstand ‚jüdische Literaturen‘.- 2.Theoretische Kontextualisierungen.- 3. In den Erinnerungen wohnen.- 4. Hausbesichtigungen.- 5. Unbehaust: über offene und temporäre Verortungen.- 6. Schlusswort und Ausblick: flüchtige Häuser.- Literatur.
Об авторе
Sonja Dickow ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg.