Bachelorarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich BWL — Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuern, Note: 1, 3, Justus-Liebig-Universität Gießen (Professur für Internationales Management, Rechnungslegung und Wirtschaftsprüfung), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Kontext globaler Märkte gewinnen die int. Rechnungslegungsstandards, vornehmlich IAS/IFRS und US-GAAP, zunehmend an Bedeutung. Die Gründe hierfür sind primär in der steigenden Integration der Kapitalmärkte, sowie der voranschreitenden Internationalisierung der Wirtschaft und den dadurch bedingten, veränderten Anforderungen an die Rechnungslegung zu suchen. (…)
Im Zuge dieser Entwicklung haben sich auch die Rechnungslegungsgrundsätze deutscher Unternehmen, nicht zuletzt aufgrund der 2002 erlassenen, sog. „IAS-Verordnung“, verändert. (…) Durch die soeben beschriebene Hinwendung zur int. Rechnungslegung rückt, im Gegensatz zur von Gläubigerschutz und Vorsichtsprinzip beherrschten HGB-Bilanzierung, die Informationsfunktion ins Zentrum des Interesses. Anders ausgedrückt entsteht ein zunehmendes Bedürfnis nach einem „(…)“Mehr“ an Darstellung der ökonomischen Realität(…)“. Die int. Standardsetter IASB und FASB sehen in der Neuorientierung der Bewertung am „Fair Value“ und der damit einhergehenden Abkehr von den historischen Anschaffungskosten als Bewertungsmaßstab die geeigneten Maßnahmen, um dieser Anforderung gerecht zu werden. Das Hauptargument hierfür besteht ihrer Auffassung nach darin, dass Zeitwertinformationen, im Gegensatz zu kostenbasierten Wertansätzen, eine höhere Entscheidungserheblichkeit für sich verbuchen können. (…)
Diese Orientierung hin zum FV wird in der Literatur schon jetzt oftmals als Ausdruck eines Paradigmenwechsels in der Rechnungslegung betrachtet. (…) Welch starke Bedeutung er bereits heute erlangt hat, lässt sich auch daran erkennen, dass er bereits als „Markenzeichen“ und sogar als „Hoffnungsträger“ der int. Rechnungslegung gilt. (…)
Bei aller Begeisterung für den neuen Wertmaßstab existieren jedoch auch kritische Stimmen. (…) Das Fehlen detaillierter und konsistenter Vorschriften zur Definition und Er-mittlung des FVs, seine vielfältigen Ausprägungen und die teils widersprüchlichen Einzelregelungen führen darüber hinaus zu weiterer Kritik aus Theorie und Praxis und damit zu einer anhaltenden Debatte. Angesichts dieser Problemstellungen wird die auch zukünftig steigende Bedeutung des FVs von manchen auch als „Anlaß zu großer Besorgnis“ genommen.
Innerhalb der gesamten Arbeit liegt der Fokus der Betrachtung des Fair Values auf der Sichtweise der IAS/IFRS. Weiterhin beruht die Erstellung der Arbeit auf den aktuell gültigen Standards und Regelungen mit besonderer Berücksichtigung des IFRS 13.