Lesen ist alles andere als passives Rezipieren: Wenn eine gruselige Atmosphäre einen nach der Lektüre nicht einschlafen lässt, man über einem spannenden Krimi die Zeit vergisst oder Emma Bovarys Ehebruch herbeiwünscht, obwohl man im Alltag radikaler Verfechter der Treue ist — dann lässt man sich auf den Roman ein und beteiligt sich an ihm. Anhand eines narratologischen Instrumentariums zur Erforschung der Partizipation an Erzähltexten trägt Teresa Hiergeist diesen interaktiven Charakter der Lektüre in die Literaturanalyse hinein. Emotionen, Kognitionen, Evaluationen sowie ästhetische Erfahrungen stehen dabei gleichermaßen im Fokus des Interesses.
Об авторе
Teresa Hiergeist (Prof. Dr. phil.), geb. 1984, forscht und lehrt an der Universität Wien zu spanischer und französischer Literatur- und Kulturwissenschaft. Ihre Schwerpunkte liegen im Bereich der kognitiven Narratologie, Mensch-Tier-Beziehungen in der Frühen Neuzeit und Paragesellschaften seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert.