Nicht nur in künstlerischer, sondern auch in praktischer Hinsicht war der Austausch Thomas Manns mit dem österreichischen Dramatiker Arthur Schnitzler fruchtbar – entstand daraus doch der Kontakt zu dem Herausgeber der New Yorker Zeitschrift The Dial, wo Mann zwischen 1922 und 1928 insgesamt acht ›German Letters‹ veröffentlichte. Ein Auftrag, der sich auch in Anbetracht der in Deutschland grassierenden Inflation als besonders vorteilhaft erwies. Laut der Datierung im Typoskript verfasste Mann diesen fünften Brief im April des Jahres 1924, abgedruckt wurde er im November. Mann, der das Theater sehr schätzte, ließ sich dabei offenbar von eigenen Erlebnissen inspirieren – zwei »bizarren Theaterabenden«, welchen er in den Wochen zuvor beigewohnt hatte. Der Brief wurde erst 1972, beziehungsweise 1974 gemeinsam mit den anderen ›Briefen aus Deutschland‹, auch auf Deutsch publiziert.
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Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.