In seinen Tagebuchnotizen schildert Thomas Mann humorvoll die Umstände einer häuslichen Aufführung seiner ältesten Kinder, die ihn zu dieser hinreißenden Rezension veranlasste. Die damals dreizehnjährige Erika Mann hatte gemeinsam mit dem Freund Ricki Hallgarten und ihrem ein Jahr jüngeren Bruder Klaus den »Laienbund Deutscher Mimiker« gegründet und als Premierenaufführung Theodor Körners ›Die Gouvernante‹ einstudiert (der damals neunjährige Golo Mann bekleidete eine Statistenrolle). Mann brachte seine Besprechung, die auf den 15. Januar 1919 datiert, zunächst in der als »Mimikbuch« bezeichneten Vereinschronik handschriftlich zu Papier. Veröffentlicht wurde der Text erst viele Jahre später im Berliner Tageblatt, wo er am 9. März 1932 als Vorabdruck aus Klaus Manns autobiographischem Werk ›Kind dieser Zeit‹ erschien.
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Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.