1921 erschien der ‘Tractatus logico-philosophicus’ unter dem Titel „Logisch-Philosophische Abhandlung“ erstmals; ein Jahr später dann in deutsch-englischer Version unter dem geläufigen Titel. Seit seinem Erscheinen gilt dieses einzige von Wittgenstein selbst veröffentlichte Buch als schwierig und rätselhaft. Für einen Logiker wie Russel schien es eher ein Beitrag zur Mystik als einer zur Logik zu sein. Es ist nicht verwunderlich, daß dieses Buch von Mißverständnissen verfolgt wurde. Erst allmählich wurden die Tiefe, die Bedeutung und die philosophischen Dimensionen des Textes erkennbar.
Der Tractatus ist einer der wenigen Schlüsseltexte der zeitgenössischen Philosophie. Seine Bedeutung für Logik, Sprachphilosophie und Metaphysik ist größer, als dies noch vor zwei Jahrzehnten vermutet wurde. Die Beiträge in diesem Band sind mit wenigen Ausnahmen bisher unveröffentlicht. Sie sollen einen Zugang zum Tractatus vermitteln und dessen Verständnis vertiefen.
Содержание
Wilhelm Vossenkuhl: Einleitung Verena Mayer: Der Tractatus als System Wilhelm Vossenkuhl: Sagen und Zeigen. Wittgensteins ‘Hauptproblem’ Peter M. Sullivan: Wittgenstein’s Context Principle Peter M. Sullivan: A Version of the Picture Theory Erich Ammereller: Die abbildende Beziehung. Zum Problem der Intentionalität im Tractatus Ulrich Metschl: Ein Platz für alles Mögliche. Der logische Raum im Tractatus Stephan Sellmeier: Logische Sprachanalyse und die allgemeine Satzform Matthias Varga von Kibéd: Variablen im Tractatus Andrej Ule: Operationen im Tractatus Michael Felber: Wittgensteins Analyse von ‘gewissen Satzformen der Psychologie’ David Bell: Solipsismus, Subjektivität und öffentliche Welt Joachim Schulte: Der Glückliche und seine Welt