Kaum eine Woche vergeht, in der nicht tödlich verlaufende Gewalttaten zwischen Beziehungspartnern Schlagzeilen machen. In vielen Fällen haben diese Taten eine gewaltbelastete Vorgeschichte – häusliche Gewalt. Aus dem Arbeitsalltag der Polizei ist das Thema nicht wegzudenken. Es stellt gerade im Zusammenhang der Handlungsmaxime ‘Wer schlägt, der geht’ an das polizeiliche Handeln in Gefahrenabwehr und Strafverfolgung hohe Anforderungen.
Der vorliegende Lehr- und Studienbrief vermittelt komprimiert das erforderliche Grundlagenwissen für das polizeiliche Handeln in Fällen häuslicher Gewalt. Im ersten Teil beschreibt er unter Berücksichtigung europäischer, nationaler und länderspezifischer Studien, Statistiken und Daten den aktuellen Wissensstand zum Thema. Er vermittelt kompakt die für die Beurteilung der polizeilichen Lage bedeutsamen Kenntnisse über Art und Ausmaß von häuslicher Gewalt, Schweregrade und Muster, typische Entwicklungsverläufe sowie besondere Risikofaktoren.
Unter Berücksichtigung der Besonderheiten der spezifischen Lebens- und rechtlichen Situation der von häuslicher Gewalt Betroffenen vermittelt der zweite Teil das erforderliche Grundlagenwissen für die Anwendung des gesetzlichen Handlungsrepertoires. Einen Schwerpunkt der Darstellung bilden Aspekte der Gefahrenprognose sowie die Behandlung der zentralen Vorschriften von Wohnungsverweisung und Rückkehrverbot. Ergänzt werden die Ausführungen mit Hinweisen auf vertiefende Literatur sowie im Anhang durch klausurtypische Fragestellungen mit Lösungsbemerkungen und Fallvarianten.
Содержание
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1 Gesellschaftliche Wahrnehmung, gesellschaftspolitische Initiativen und staatliches Handeln
2 Charakteristika der Gewaltbeziehung
3 Definition häuslicher Gewalt
4 Ausmaß und Entwicklung häuslicher Gewalt
5 Polizeiliches Handeln in der Einsatzlage
6 Ausmaß und Entwicklung häuslicher Gewalt
7 Exkurs: Gewalt in der Pflege
8 Anhang
— Klausur mit Lösungsbemerkungen und Fallvarianten, auch zur zwangsweisen Durchsetzung von Maßnahmen
Anlagen
— Gewalt in Partnerschaftsbeziehungen-Opfer-Tatverdächtigen-Beziehung: Partnerschaft und Tatverdächtigen-Opfer-Beziehung: Partnerschaft, Baden-Württemberg, PKS 2013.
— Zahlenreihe , Häusliche Gewalt’ in Nordrhein-Westfalen
— Übersicht der Befugnisnormen in den Polizeigesetzen der Länder zu Wohnungsverweisung und Rückkehrverbot
— Dokumentation des Einsatzes ‘Häusliche Gewalt’
— Schriftliche Bestätigung der Wohnungsverweisung mit Rückkehrverbot
— Merkblatt der Landesärztekammer Baden-Württemberg zur ärztlichen Schweigepflicht in Fällen häuslicher Gewalt
— Formblatt zur Entbindung von der (ärztlichen) Schweigepflicht
Zu den Autoren
Literaturverzeichnis
Об авторе
Detlef Averdiek-Gröner, Polizeidirektor.
Dozent an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW, Verbundabteilung Münster, für Einsatzlehre, Eingriffsrecht und Führungslehre.
Seit 1978 Polizeivollzugsbeamter in langjährigen Verwendungen der drei Laufbahnabschnitte in Polizeipräsidien, Landratsbehörden, einer Landesoberbehörde und der Bezirksregierung:
Posten- und Streifendienste, Sachbearbeitungen, Dienstgruppenleitungen, Leitungen von Dienststellen, Leitungen von Unterabteilungen, Abteilungsstab/-stabsdienststellen
Dezernatsleitung und seit 2008 hauptamtlicher Dozent für Einsatzlehre, Eingriffsrecht und Führungslehre an der FHöV NRW, Verbundabteilung Münster.
Wolfgang Gatzke, Direktor des Landeskriminalamtes NRW a.D.
Mitglied des Forschungsbeirates des Bundeskriminalamtes, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates ‘Forschung und Transfer’ der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW, seit 2014 Mitglied im ‘Fachbeirat Kriminalprävention’ des WEISSEN RING e.V.