Die Beiträge dieses Sammelbands behandeln das Phänomen der militärischen Mobilisierung von Zivilisten außerhalb regulärer Armeen. Zum Untersuchungsgegenstand werden damit all jene Milizen, Bürgerwehren und nationalistischen oder auch proletarischen »Kampfgruppen«, die in der konventionellen Militär- und Politikgeschichte im Schatten der Berufs- und Wehrpflichtarmeen standen und die als wenig geschichtswirksame Provisorien dargestellt wurden. Demgegenüber geht dieser Band von der These aus, dass gerade eine vergleichende Analyse dieser »irregulären« Mobilisierungen neue Perspektiven auf die jeweilige Gesellschaft eröffnen kann, war doch die Aufstellung einer Miliz oder eines Freikorps weniger stark durch normierte Verfahren als durch situative Herrschaftskonstellationen, kollektive Ordnungsvorstellungen und die politische Kultur getragen. Für eine solche vergleichende Analyse der Mobilisierung von »Nicht-Militärs« in Europa zwischen Renaissance und Gegenwart legen die vorliegenden 15 deutschen und zwei englischen Beiträge erstmals eine Grundlage.
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Dr. Rüdiger Bergien ist seit 2009 Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam.