Psychologie der Massen: Neu editiert und mit einem aktuellen Vorwort des Herausgebers. | Die Masse ist höchst manipulierbar, in ihr zeigt sich das Instinktive und Triebhafte, sie neigt zu Intoleranz und Verfolgung Andersartiger. Ausgenutzt wird dies durch Anführer, die nicht intelligent oder gebildet sein müssen, aber jedenfalls unterbewusst die »Psychologie der Massenseele« erfasst haben. Le Bon: »Der Kandidat darf keine Bedenken tragen, die phantastischsten Versprechungen zu machen … Den gegnerischen Bewerber wiederum muss man zu vernichten suchen, indem man durch Behauptung und Wiederholung darstellt, er sei der ärgste Schuft, von dem jeder wisse, dass er etliche Verbrechen begangen habe. Es ist dabei unnötig, etwas vorzubringen, was einem Beweis ähnelt. Ist der Gegner ein schlechter Kenner der Massenpsychologie, so wird er sich durch Beweise zu rechtfertigen suchen, anstatt auf verleumderische Behauptungen einfach mit anderen ebenso verleumderischen zu antworten, und wird dann keine Aussicht auf den Sieg haben.« — Wer denkt dabei nicht an die rational schwer erklärbaren Erfolge eines Donald Trump …
About the author
Gustave Le Bon (1841-1931) erlebte 1870 als Militärarzt in einem Lazarett den fanatischen Eifer, den die französischen Soldaten im deutsch-französischen Krieg an den Tag legten. Hier begann er sich erste Gedanken über die »Manipulation der Volksseele« zu machen. Ab 1881 betrieb er auf Reisen völkerkundliche Studien, und veröffentlichte mehrere Werke zu den Themengebieten Anthropologie, Archäologie und Ethnologie. 1895 schließlich erschien sein Hauptwerk »Psychologie der Massen«, das ihn zum einflussreichsten Soziologen seiner Zeit machte.