Dichotomien erleichtern das Denken. Sie geben Orientierung, sind Grundlage von rationalen Entscheidungen, geben Anleitung zur Systematisierung und nicht selten zur Bewertung. An ihre Grenzen gerät eine binäre Logik, wenn sich Phänomene nicht innerhalb einer zweiwertigen Ordnung bestimmen lassen. Die Überführung starrer, dualistischer (Denk-)Formen in eine erweiterte Verhältnisbestimmung bildet den Anspruch sozialwissenschaftlicher Ansätze, die an Hegel und Adorno anschließen. Ein bestimmter Widerspruchstyp gilt ihnen als produktive Kategorie. Der Sammelband stellt Elemente einer dialektischen Theorie zur Diskussion.
Table of Content
Herausforderungen einer sozialwissenschaftlichen Theorie des Widerspruchs.- Formallogischer Widerspruch, dialektischer Widerspruch, Antinomie. Reflexionen über den Widerspruch.- Antinomie, Widerspruch und Begriff. Aspekte der Hegelschen Spekulation.- Hegel und der Klimawandel. Zur gesellschaftlichen Relevanz einer dialektischen Naturphilosophie heute.- Über den Begriff des ‚Begriffs‘ bei Hegel.- Adorno und Dahrendorf oder die vergebliche Suche nach den Elementarteilchen der Gesellschaft.- Der Doppelcharakter von Kritik. Zur Konstellation immanenter und transzendenter Kritik.- Halbierte oder negative Dialektik. Vermittlung als Schlüsselkategorie.
About the author
Dr. Stefan Müller lehrt und forscht am Institut für Soziologie der Pädagogischen Hochschule Freiburg im Breisgau.