Warum haben weltweit nur einige hundert Millionen Menschen ein sehr hohes Pro-Kopf-Einkommen, während Milliarden unterernährt sind? Warum führt der Import von – andernorts sehr erfolgreichen – Verfassungen häufig nicht zu Wohlstand und Stabilität? Institutionenökonomen beanspruchen, diese Fragen anders und umfassender anzugehen als traditionelle Ökonomen. Die vorliegende Einführung ist nicht nur für Studierende der Wirtschaftswissenschaften geeignet, sondern auch für solche anderer Fächer. Denn auch informelle Institutionen wie Sitten, Gebräuche und Traditionen werden behandelt, weil immer deutlicher wird, dass diese entscheidend für Wachstum und Entwicklung sind.
‘Dieses gelungene Lehrbuch wird nicht nur Ökonomen wärmstens empfohlen, sondern auch Politologen, Soziologen und Juristen, die nach einem Einstiegswerk in die Neue Institutionenökonomik suchen.’
Prof. Dr. Chris Mantzavinos, Universität Witten-Herdecke
Table of Content
Vorwort zur 2. Auflage 1
Einführung 13
Teil I: Fragen, Annahmen, Methoden: Die Grundlagen
Kapitel 1: Die Grundlagen. 19
1.1. Das ökonomische Verhaltensmodell – und einige Modifikationen der Neuen Institutionen Ökonomik 19
1.2 Institutionen: Funktionen, Typen und Verhältnisse 25
1.3 Forschungsfragen 33
1.4 Instrumente 36
1.4.1 Spieltheorie: Instrument zur Analyse strategischer Interaktionssituationen 36
1.4.2 Komparative Institutionen Analyse 41
1.4.3 Laborexperimente 42
1.4.4 Ökonometrische Tests 43
1.5 Gemeinsamkeiten /Unterschiede zu ähnlichen Forschungsprogrammen 44
1.6 Offene Fragen. 47
Zum Wiederholen und Weiterdenken. 48
Literaturhinweise 48
Teil II: Die Wirkungen gegebener Institutionen
Kapitel 2: Einfache Transaktionen. 53
2.1 Die Relevanz externer Institutionen für einfache Transaktionen. 54
2.2. Die Relevanz interner Institutionen für einfache Transaktionen. 61
2.3. Zur Relevanz des Verhältnisses von externen und internen Institutionen für einfache Transaktionen 63
2.3.1 Konfligierende Beziehung zwischen internen und externen Institutionen 64
2.3.2 Komplementäre Beziehung zwischen internen und externen Institutionen 64
2.3.3 Substitutive Beziehung zwischen internen und externen Institutionen 65
2.3.4 Empirische Ergebnisse zum Verhältnis zwischen externen und internen Institutionen 68
2.4 Zur Schätzung von Transaktionskosten 71
2.5 Offene Fragen. 75
Zum Wiederholen und Weiterdenken. 76
Literaturhinweise 76
Kapitel 3: Wiederholt und langfristig – zur Wahl von Governance-Strukturen unter gegebenen Institutionen 78
3.1 Vorbemerkungen 78
3.2 Von der Black Box zum Nexus von Verträgen: Die Firma als Team 81
3.3 Probleme durch asymmetrische Information: Die Prinzipal-Agent-Theorie 84
3.4 Die Transaktionskostenökonomik. 87
3.5 Die Relevanz interner Institutionen 94
3.6 Offene Fragen. 96
Zum Wiederholen und Weiterdenken. 96
Literaturhinweise 97
Kapitel 4: Institutionen und Kollektivhandeln 98
4.1 Einführung 98
4.2 Zur Erklärung von Politikerverhalten unter gegebenen Institutionen 101
4.2.1 Vorbemerkung 101
4.2.2 Beispiel 1: Rent Seeking. 102
4.2.3 Beispiel 2: Politische Konjunkturzyklen 103
4.2.4 Entscheidungsregeln 104
4.2.5 Das Dilemma des starken Staates 105
4.3 Zur Erklärung kollektiven Handelns unter Berücksichtigung interner Institutionen 109
4.3.1 Nicht-wiederholte Spiele 109
4.3.2 Laborexperimente 111
4.4 Zur Relevanz des Verhältnisses zwischen externen und internen Institutionen für kollektives Handeln 115
4.5 Offene Fragen. 117
Zum Wiederholen und Weiterdenken. 118
Literaturhinweise 119
Kapitel 5: Die Relevanz von Institutionen für Wachstum und Entwicklung 120
5.1 Einführung 120
5.2 Die Relevanz von externen Institutionen für Wachstum und Entwicklung 121
5.2.1 Zum Zusammenhang zwischen ökonomischer Freiheit und Wachstum: der Economic Freedom Index 124
5.2.1.1 Die Vorgeschichte 124
5.2.1.2 Der Indikator ökonomischer Freiheitsrechte 126
5.2.1.3 Wirtschaftspolitische Konsequenzen 136
5.2.1.4 Kritik am Economic Freedom Index 137
5.2.2 Von bi- zu multivariaten Zusammenhängen 140
5.2.3 Die Ergebnisse einiger anderer Studien 142
5.2.4 Institution oder Politik? 145
5.3 Die Relevanz interner Institutionen für Wachstum und Entwicklung. 146
5.4 Verhältnis 149
5.5 Offene Fragen. 150
Zum Wiederholen und Weiterdenken. 151
Literaturhinweise 152
Teil III: Die Entwicklung von Institutionen ökonomisch erklären
Kapitel 6: Zur Erklärung des Wandels externer Institutionen 155
6.1 Einleitung 155
6.2 Entstehung und Wandel von Eigentumsrechten – eine naive Theorie 157
6.3 Entstehung und Wandel von Eigentumsrechten – Berücksichtigung polit-ökonomischer Faktoren 159
6.4 Zur Erklärung des Wandels von Regierungsformen. 164
6.4.1 Vorbemerkungen 164
6.4.2 Transformationsansätze ohne Institutionen. 165
6.4.3 Transformationsansätze mit Institutionen 167
6.5 Institutioneller Wandel durch Wettbewerb der Institutionen? 168
(1) Gütereigenschaften 170
(2) Präferenzkommunikation 170
6.6 Einige Bestandteile einer allgemeinen Theorie. 173
6.6.1 Vorbemerkungen 173
6.6.2 Satisfizierendes Handeln. 175
6.6.3 Das Problem kollektiven Handelns. 175
6.6.4 Die Pfadabhängigkeit institutionellen Wandels 176
6.6.5 Politische Transaktionskosten 179
6.6.6 Die relative Macht der relevanten Akteure 180
6.6.7 Die Relevanz von Gerechtigkeitsvorstellungen 181
6.6.8 Eine knappe Zusammenfassung. 181
6.7 Offene Fragen. 182
Zum Wiederholen und Weiterdenken. 182
Literaturhinweise 183
Kapitel 7: Zur Erklärung des Wandels interner Institutionen 184
7.1 Einleitung 184
7.2 Das Problem in ökonomischer Terminologie 185
7.3 Hypothesen zur Entstehung von Normen 189
7.3.1 Evolutionstheoretische Erklärungen 189
7.3.2 Erweiterungen des homo oeconomicus: Repetition oder Reputation als Erklärungsfaktor? 193
7.3.3 Ein synthetischer Erklärungsversuch 194
7.3.3.1 Regelmäßiges Verhalten 194
7.3.3.2 Interdependente Nutzenfunktionen 196
7.3.3.3 Kooperationsnormen 198
7.3.3.4 Zur Sanktionskomponente 201
7.3.3.5 Ausblick 202
7.4 Interdependenzen zwischen internen und externen Institutionen 202
7.5 Offene Fragen. 204
Zum Wiederholen und Weiterdenken. 205
Literaturhinweise 206
Teil IV: Wirtschaftspolitische Konsequenzen
Kapitel 8: Zur Notwendigkeit einer normativen Theorie 209
8.1 Einleitung 209
8.2 Was heißt und zu welchem Ende treibt man normative Theorie? 210
8.3 Zwei konkurrierende normative Konzepte 212
8.3.1 Der wohlfahrtstheoretische Ansatz. 212
8.3.2 Hypothetischer Konsens – eine Heuristik zur Ableitung von Sollens-Aussagen. 214
8.3.3 Einige kritische Einwände gegen den Konsenstest 217
8.4 Anforderungen an normative Theorie aus institutionenökonomischer Sicht 219
8.4.1 Der Ansatz von Williamson. 219
8.4.2 Der Ansatz von Hayek 219
8.4.3 Konsequenzen aus den beiden Ansätzen 221
8.5 Offene Fragen. 222
Zum Wiederholen und Weiterdenken. 223
Literaturhinweise 223
Kapitel 9: Konsequenzen für die Theorie der Wirtschaftspolitik 224
9.1 Einleitung 224
9.2 Wirtschaftspolitische Ratschläge: Der traditionelle – naive – Ansatz 225
9.3 Aktivierung interner Institutionen durch staatliches Handeln? 230
9.4 Zur Krise der Theorie der Wirtschaftspolitik. 235
9.5 Das Dilemma des Determinismus 239
9.6 Wirtschaftspolitische Reformen in der Praxis: Das Beispiel Neuseeland. 242
9.6.1 Die Ausgangsposition Neuseelands 242
9.6.2 Übersicht über die wichtigsten Reformen 243
9.6.3 Zur Erklärung der Reformen 246
9.6.3.1 Zugrundeliegende Theorien 246
9.6.3.2 Beteiligte Personen 248
9.6.3.3 Verhaltenskanalisierende Institutionen, relevante Organisationen 248
9.6.3.4 Glückliche Umstände 249
9.6.4 Offene Fragen. 251
Zum Wiederholen und Weiterdenken. 251
Literaturhinweise 251
Kapitel 10: Ausblick 252
10.1 Die kognitive Verankerung von Institutionen 255
10.2 Institutionen jenseits des Nationalstaats 257
Literaturhinweise 259
Literaturverzeichnis. 261
Personenregister 279
Sachregister 283
About the author
Prof. Dr. Stefan Voigt lehrt und ist Inhaber des Lehrstuhls für ökonomische Analyse des Rechts an der Universität Hamburg.