Der Brieffreund, der Studienfreund, der »beste« Freund – es gibt viele Formen der Männerfreundschaft. Der Berliner Kulturwissenschaftler Andreas Kraß untersucht sie in seinem neuen Buch alle, von der Antike bis in die Gegenwart. Zwanzig Geschichten der Männerfreundschaft von Homer bis Wolfgang Herrndorf werden dafür analysiert und mit einem jeweils epochalen philosophischen Text in Beziehung gesetzt. Im Zentrum stehen nichthomosexuelle Freundschaften und ihre Passionsgeschichten, die einem Muster folgen: Warum muss erst der eine Freund sterben, damit der andere in leidenschaftlicher Weise über die Freundschaft sprechen kann? Und wie verändert sich dies im Laufe der Geschichte? Eine literarisch-kulturgeschichtliche Spurensuche voller neuer und überraschender Einsichten.
Om författaren
Andreas Kraß, geb. 1963, lehrt nach einer Professur für Ältere Deutsche Literatur an der Goethe-Universität Frankfurt am Main seit 2012 Ältere Deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Literatur des hohen Mittelalters an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im S. Fischer Verlag ist zuletzt von ihm erschienen ›Meerjungfrauen. Geschichten einer unmöglichen Liebe‹ (2010) sowie im Fischer Taschenbuch Verlag der gemeinsam mit Thomas Frank herausgegebene Band ›Tinte und Blut. Politik, Erotik und Poetik des Martyriums‹ (2008).