Die Zeit zwischen Siebenjährigem Krieg und Französischer Revolution hat ein Potential an Menschen und Ideen bereitgestellt, das für die weitere Entwicklung von entscheidender Bedeutung war. Das Urteil über die allgemeine Bedeutung der kulturellen Entfaltung in Deutschland zwischen Siebenjährigem Krieg und Französischer Revolution kann sich mit der pauschalen Feststellung ihrer politischen Folgenlosigkeit oder ihrer kompensatorischen Funktion oder mit der Erklärung, die Deutschen seien wohl zu geistigen, nicht aber zu politischen Innovationen geeignet, nicht begnügen. Vielmehr ist die sensibilisierende Wirkung der kulturellen Entfaltung auch für den Bereich des sozialen und politischen Lebens hervorzuheben.
Om författaren
Wilhelm Schmidt-Biggemann (* 23. Juni 1946 in Olpe) ist ein deutscher Philosophiehistoriker und Hochschullehrer in Berlin. Wilhelm Schmidt-Biggemann studierte von 1966 bis 1974 Philosophie, Literaturwissenschaft, Geschichte und Theologie an der Ruhr-Universität Bochum. 1974 beendete er sein Studium mit einer Dissertation zu „Maschine und Teufel. Jean Pauls Jugendsatiren nach ihrer Modellgeschichte“. Von 1974 bis 1976 forschte er an der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel zur frühen Neuzeit und zur Religionsphilosophie von Hermann Samuel Reimarus. Von 1976 bis 1979 war er Abteilungsleiter am dortigen Wissenschaftsprogramm.
Als Assistent am Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin habilitierte Schmidt-Biggemann 1981 mit einer Arbeit zu „Topica universalis. Eine Modellgeschichte humanistischer und barocker Wissenschaft“. Seit 1989 ist Schmidt-Biggemann Professor für Philosophie an der Freien Universität Berlin. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Religionsphilosophie, Geschichte der Philosophie und Philologie in der Frühen Neuzeit, Geschichtsphilosophie, Geschichte der Metaphysik und Geschichte der politischen Philosophie.