Dieses Buch plädiert dafür, Solidarität nicht nur als bloße Parteinahme für die Gleichen und Ähnlichen zu fassen. Entscheidend ist vielmehr die Frage, wie Solidarität auch mit denjenigen möglich ist, mit denen wir nicht gemeinsame Erfahrungen, das Geschlecht und die Herkunft teilen.
Unbedingt ist diese Solidarität, weil sie weder die geteilte Zugehörigkeit zu einer Gruppe zu ihrer Bedingung macht, noch ein bloßes Tauschgeschäft mit Kosten-Nutzen-Abwägung ist. Darüber hinaus ist Solidarität auch im Sinne einer Dringlichkeit unbedingt: Wir brauchen mehr solidarische Beziehungen im Kampf für eine gerechte Gesellschaft!
Der Sammelband bietet vielfältige Einblicke in die theoretischen Debatten, diskutiert Beispiele praktizierter Solidarität und ist darüber hinaus ein eindringliches Plädoyer für eine solidarische Gesellschaft, für eine radikale Solidarität unter Ungleichen, für eine unbedingte Solidarität.
Om författaren
Silke van Dyk, Dr. rer.pol., Professorin für Politische Soziologie am Institut für Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Ihre aktuellen Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind die Politische Soziologie, die Soziologie sozialer Ungleichheit, die Soziologie der Sozialpolitik und des Wohlfahrtsstaats, die Soziologie des Alters und der Demografie, das Spannungsfeld von Klassen- und Identitätspolitik sowie Prozesse der Informalisierung im Gegenwartskapitalismus. Zuletzt erschienen von ihr u.a. folgende Publikationen: »Wer ist schuld am Rechtspopulismus? Zur Vereinnahmung der Vereinnahmungsdiagnose: eine Kritik«, in: Leviathan, 47 (4), 2019, S. 405-427 [mit Stefanie Graefe] und »Community-Kapitalismus. Die Rekonfiguration von Arbeit und Sorge im Strukturwandel des Wohlfahrtsstaats«, in: Sonderband des Berliner Journal für Soziologie »Große Transformation? Zur Zukunft moderner Gesellschaften«, Wiesbaden: Springer VS 2019, S. 279-296.