Zuschreibung von Fremdheit, (Alltags-)Rassismus, soziale Ein- und Ausschlüsse – dies sind nur Beispiele für die zahlreichen Herausforderungen, denen junge Geflüchtete im Kontext von Flucht- und Migrationsprozessen begegnen. Doch wie genau vollziehen sich Selbst- und Fremdpositionierungen junger Geflüchteter in den Aufnahmeräumen Griechenlands, Maltas, der Türkei, Deutschlands und der Schweiz? Der Sammelband untersucht im Rahmen einer migrations- und erziehungswissenschaftlichen Analyse Entgrenzungen, Begrenzungen und Verortungen migrierter Kinder und Jugendlicher, wie sie sich unter der Maßgabe der Migrationspolitiken europäischer Länder abspielen. Darüber hinaus nehmen die Autor*innen transnationale Zwischenwelten in den Blick und beleuchten die Erschaffung neuer Selbstverständnisse und Handlungsformen sowie die Entstehung von Mehrfachzugehörigkeiten.
Innehållsförteckning
Vorwort
Einleitung – Jessica Schwittek: Marginalisierte Positionen und randständige Perspektiven? Junge Geflüchtete in der Forschung
I Place-making junger Geflüchteter im europäischen Grenzregime
Laura Mc Adam-Otto: Vulnerabilität junger Geflüchteter: Wirkmächtige Verflechtungen von Verordnungen, Dokumenten und Räumlichkeit auf Malta
Bernadette van Berk: ’Agency’ von Kindern auf der Flucht. Eine ethnografische Studie im Child Friendly Space eines griechischen Ankunftslagers für Geflüchtete
Pınar Uyan Semerci, Başak Akkan, Emre Erdoğan: The Well-being of Syrian Children in Turkey: Vulnerabilities in Temporality
II ’Doing arrival’ in der Aufnahmegesellschaft
Elisabeth Kirndörfer: Friendship (networks) in the process of ’doing arrival’: Young refugees and asylum seekers’ negotiations of social relationships in urban spaces of arrival
Penelope Scott: Living on the margins: Young children’s everyday experience of life in a reception centre
Fränzi Buser: ’Sometimes, she’s a bit an angry girl’: Fremd- und Selbstpositionierungen von Kindern in Unterkünften für Geflüchtete in der Schweiz
Rebecca Mörgen, Peter Rieker: Marginalisierung und Exklusion junger Geflüchteter
Charlotte Röhner, Laura Heiker: Place-making im transnational-digitalen Raum – Junge Geflüchtete in plurilokalen sozialräumlichen Verflechtungen
III Junge Geflüchtete in pädagogischen und psychologischen Unterstützungsstrukturen
Ellen Kollender, Nil Delahaye, Birte Gooßes, Beril Sönmez: Engaged Pedagogy across Borders: A written conversation on transnational educational approaches to addressing trajectories of discrimination against refugee children in Germany and Turkey
Marianne Leuzinger-Bohleber, Angelika Staehle, Katrin Luise Laezer: Geflüchtete Kinder und Jugendliche in Deutschland – Einige psychoanalytische Überlegungen zu Langzeitwirkungen des STEP-BY-STEP-Projekts
Marie Anaïs Zottnick: Ehrenamt4Ukraine – Reflexion der Willkommenskultur im Kontext des Ukraine-Krieges
Hoa Mai Trần: Doing political subjectivity with digital media: Entanglements and experiences of girls with refugee background in Germany
IV Sprach- und Bildungsräume in der hegemonialen Aufnahmegesellschaft
Heike de Boer, Cathrin Vogel: Subjektivierungsprozesse in dyadischen Gesprächssituationen zwischen Kindern mit Fluchterfahrung und Lehramtsstudierenden
Melanie David-Erb: Sprache und Raum in formalen und non-formalen Bildungssettings. Perspektiven Geflüchteter auf ihre Linguistic Educationscapes
Radhika Natarajan: Language as location, language as dislocation. Glimpses from a case-study on Tamil women and their reminiscence of childhood
V Methodische Reflexionen zum Forschen mit jungen Geflüchteten
Laura Heiker, Sara al Halabi: ’I am much more than just a Refugee’ – Saras Emanzipationsgeschichte im transnationalen Sozialraum
Antoanneta Potsi, Zoi Nikiforidou: ’Habe ich das richtig gesagt?’ – Ethische/Methodologische Herausforderungen für Forschende in Bezug auf das Verhalten von Forschenden mit geflüchteten Kindern in Griechenland
Verzeichnis der Autor:innen
Om författaren
Prof. Dr. Charlotte Röhner (em.), Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften, Bergische Universität Wuppertal
Dr. Jessica Schwittek, Fakultät für Bildungswissenschaften, Universität Duisburg-Essen Dr. Antoanneta Potsi, Fakultät für Erziehungswissenschaften, Universität Bielefeld