Mit Diskurs : Ereignis : Praxis legt die Autorin ein dynamisches Theorieprogramm für eine diskurstheoretisch informierte und am Ereignisbegriff orientierte Soziologie der Praxis vor. Sie skizziert die soziologische Relation zwischen den Begriffen Diskurs, Ereignis und Praxis, diagnostiziert deren in Schräglage geratenes Verhältnis und erklärt die Dynamisierung der dichotomen Konzeptionen zum leitenden Prinzip ihrer Argumentation. Durch eine Rekonstruktion der diskurstheoretischen Grundlagen, praxistheoretischen Bedingungen, der Situation der Methodendiskussion sowie der Ausgangslage soziologischer Protestforschung, formiert sie die Basis des Forschungsprogramms und markiert die Frage der Assoziation von Diskursen und Praktiken als Leerstelle, welche am Beispiel der Protestforschung expliziert wird. Kern des Buches ist die differenzierte Auseinandersetzung mit dem Ereignisbegriff, der ausgehend von der Foucaultschen Prägung als Hauptumschlagsbasis weiterentwickelt und in einen Ereignisbegriff überführt wird, der ein Dichotomien überwindendes Verhältnis von Diskurs und Praxis in einem poststrukturalistischen Materialismus gewährleistet. Das Potential des Programms liegt zudem in der Erweiterung der Praxisforschung um eine explizite Macht- und Herrschaftsperspektive, die mit einer Analyse der Praxis des Widerständigen am Beispiel des Yippie Festival of Life vor Augen geführt wird.
Innehållsförteckning
Einleitung.- Diskussion der theoretischen und methodologischen Grundlagen.- Einführung des Ereignisbegriffs als theoretisches Werkzeug.- Anwendung auf die Protestforschung.- Ereignisorientierte Forschung als diskurstheoretisch erweiterte Praxissoziologie des Widerständigen.
Om författaren
PD Dr. Franka Schäfer ist Soziologin. Sie lehrt und forscht als akademische Oberrätin am Seminar für Sozialwissenschaften der Universität Siegen im Bereich Allgemeine Soziologie und Soziologische Theorie, Soziologie der Praxis und Praxistheorie, Diskurstheorie und Diskursanalyse, Qualitative Methoden sowie zur Soziologie des Widerständigen und resilienten Praktiken der Postwachstumsgesellschaft.