Feministische Interventionen gegen geschlechtsspezifische Gewalt führten in den letzten Jahrzehnten zu politisch-institutionellen Maßnahmen. Dieser Entwicklung steht eine wissenschaftliche Auseinandersetzung gegenüber, die ihren Blick zunehmend auf Handlungsmacht von Frauen richtet und die Debatte um queere sowie postkoloniale Sichtweisen erweitert. Die Autor_innen stellen sich der Frage, wie feministische Ansätze die vielgestaltigen Gewaltformen adäquat erfassen können.
Innehållsförteckning
Inhalt
Weiterentwicklungen und (neue) Widersprüche – eine Einleitung zu queer_feministischen Gewaltdebatten
Anna Petran und Johanna Louise Thiel 9
I. Kritische Perspektiven auf innerfeministische Machtverhältnisse
Von den Kämpfen aus: Eine Problematisierung grundlegender Kategorien
Isabell Lorey 29
Verharren in der Spannung: Intersektionalität und Kategorie
Katharina Maly 41
Queer Trouble: The Evasion of Race in Queer and Feminist Practice
Jennifer Petzen 48
Rassismus schreiben und schweigen
Anna Böcker 60
II. Vermittlungen von Struktur, Diskurs und Handlungsmacht
Gewalt und Widerstand: Gesellschaftliche Strukturen, diskursive Normen und körperliches Handeln
Anna Petran 69
Anorexie, Gewalt und Handlungsmacht
Esther Mandl 84
Gender und die ’Liberal Peace’-Agenda in der Nachkriegs-Rekonstruktion
Ruth Seifert 89
Sprechen von Gewalt zwischen Krieg und Frieden?
Johanna Louise Thiel 103
III. Subjektivierung zwischen Gewalt und Handlungsmacht
Die Zerstörung der Frau als Subjekt: Macht und Sexualität als Antriebskräfte männlicher Vergewaltigungsstrategien im Krieg
Rolf Pohl 113
Das feminisierte Opfer: Anmerkungen zu vergeschlechtlichten hierarchischen Monopolisierungen
Barbara Kraml 125
Medien – Gewalt – Handlungsmacht
Brigitte Hipfl 133
Medien und Geschlecht – ein Plädoyer für interdisziplinäres Weiterdenken
Aleksandra Vedernjak-Barsegiani 146
The Violence of the Cut: Transsexual Homeopathy and Cinematic Aesthetics
Eliza Steinbock 154
Spectacle and Disembodiment
Nora Koller 172
IV. Gewalt von Diskursen über Migration und Grenzen
Retro-Figuren des kulturell Anderen: Wider die kulturalistische Viktimisierung von Migrant_innen
Mona Singer 181
Flucht und Migration als Kritik?
Josef Barla 196
Sex on the Move: Gender, Subjektivität und differenzielle Inklusion
Rutvica Andrijaševi? 203
Grenzen, Gewalt und Handlungsfähigkeit
Susanne Kimm 220
V. Problematiken rechtlicher Regulierungen von Gewalt
Emanzipatorisches Recht – ein Widerspruch in sich?
Elisabeth Holzleithner 226
Sisyphos at Work? Zum Dilemma des Rechtsdiskurses
Petra Sußner 242
Das österreichische Gewaltschutzgesetz und Auswirkungen auf Migrantinnen als Opfer häuslicher Gewalt
Tamar Çitak 249
Auswege aus der Debatte um die Kulturalisierung von Gewalt
Kerstin Tiefenbacher 259
Literatur 263
Autor_innen 296
Om författaren
Das Gender Initiativkolleg (GIK) ist an der Universität Wien angesiedelt.