Wie wollen wir im Aller leben? Welche kulturellen und sozialen Bedingungen sind dafür ausschlaggebend? Altersforscher unterschiedlicher Disziplinen, unter anderem der Kultur- und Medienwissenschaft, Ethnologie, Soziologie und Theologie, loten Möglichkeiten des Alterns in globaler Perspektive aus. Sie weisen auf Potenziale des Alters für Kultur und Gesellschaft hin und widersprechen verbreiteten Negativszenarien, die eine Vergreisung der Gesellschaft und einen Clash of Generations prophezeien. Die Beiträge zeigen anschaulich und zugleich theoretisch versiert, wie die Kunst des humanen Alterns in der Welt gelingen kann.
Innehållsförteckning
Inhalt
Vorwort.9
I. Vielfalt des Alter(n)s in der Welt
Im Fluss der Zeit wandern am Anfang der Welt – Zumutungen und Potenzial der Lebensstufe Alter in der chinesischen Philosophie.17
Gudula Linck
Altern in der Gemengelage von Demografie und Wirtschaftlichkeit..29
Angelika C. Messner
Die Familie als Garant sozialer Absicherung? Demografischer Wandel und soziale Herausforderungen in China.41
Franziska Kampf
Vom Mythos der Altentötung – Verallgemeinerungen aus Südamerika.49
Mark Münzel
Alter, Altern und ältere Menschen in Kamerun: Alerität – kollektives Gedächtnis.63
Antony Ahounfack
Der Online-Pfleger? Care und Mobiltelefonie am Beispiel Tansania.71
Jana Gerold
Zwischen Ehre und Exil – Kolonialveteranen des Zweiten Weltkriegs in Frankreich und den USA.79
Barbara Laubenthal
Alter/hohes Alter und islamische Vorschriftlichkeit.95
Otfried Weintritt
II. Möglichkeiten und Grenzen des Alter(n)s in der Mitte Europas
Alter(n)swirklichkeiten und Medienwandel – Warum die Rede von den Digitalen Immigranten in die Irre führt 113
Anja Hartung
Rollatorenzugänge oder i Pad-Nutzung? Die Konstruktion von Alter in musealen Seniorenprogrammen..133
Esther Gajek
Zur Wahrnehmung von Alter und Arbeit in alternden Belegschaften – Das Beispiel saarländischer Industrieunternehmen 147
Antje Schönwald
Patienten, Kunden, Auftraggeber? Die Rolle älterer Menschen mit Pflegebedürftigkeit gegenüber ambulanten Pflegediensten 159
Lydia-Maria Ouart
Zur Amalgamierung, Fest- und Fortschreibung von stereotypen Alters- und Frauenbildern 171
Ute Holfelder
Alte im Märchen – Mittler zwischen den Welten 187
Welf-Gerrit Otto
Die Manifestation unbewusster Altersbilder in der Karikatur – Bericht von der ersten empirischen Studie über Altersbilder in Karikaturen im deutschen Sprachraum 197
Franziska Polanski
Von Irritationen und Resonanzen – Zur Bedeutung der Sinne bei Demenz 209
Heinrich Grebe
Die gelöste Verbindung – Das Leben hochbetagter Menschen mit Demenz in ländlichen Regionen am Beispiel der Uckermark 231
Evelyn Niemeier
Pflegekulturen im Wandel – Über Handlungsstrategien in der stationären Pflege von Menschen mit Demenz 239
Andrea Newerla
Edith Sparmann – Lebensstationen einer Ravensbrücker KZ-Häftlingsfrau 249
Sigrid Jacobeit
III. Für eine Kultur humanen Alterns
Kultur humanen Alterns – Ethische Perspektiven 257
Thomas Rentsch
Caring Community – Auf dem Weg in eine sorgende Gemeinschaft? 269
Thomas Klie
Zur Entwicklung (post-)moderner Altersbilder – Leitvorstellungen und Realität.287
François Höpflinger
Lebenschancen im Alter – Anlaufversuche im Schatten soziologischer Klassiker 303
Klaus R. Schroeter
Junger Gott für alte Leute – Spiritualität in der späten Lebensphase 323
Ralph Kunz
Die Psyche im Alter – Was uns Biografie und Spätwerk Johann Sebastian Bachs lehren 335
Andreas Kruse
Neue Wohnformen für ein neues Alter(n)? – Kulturelle Verhandlungen von Alter(n) am Beispiel der Wohngemeinschaft 363
Rebecca Niederhauser
Funktionale Lebensqualität im Alter 375
Mike Martin
Altern als Balanceakt – Ein kulturwissenschaftlicher Ansatz zwischen Frustration und Freude 387
Harm-Peer Zimmermann
Kulturen des Alter(n)s 401
Oskar Negt
Autorinnen und Autoren 415
Om författaren
Harm-Peer Zimmermann, Dr. phil., ist Professor am Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft der Universität Zürich. Andreas Kruse, Dr. phil., Dr. h.c., ist Professor und Direktor des Instituts für Gerontologie der Universität Heidelberg. Thomas Rentsch, Dr. phil., ist Professor für Praktische Philosophie und Ethik an der TU Dresden.