Dem Werk Adalbert Stifters (1805-1868) gilt seit längerer Zeit verstärkte Aufmerksamkeit der Literaturwissenschaft; die alteingebürgerten Lese- und Zuordnungsmuster brechen auf. Dieses Buch enthält die Beiträge eines Adalbert-Stifter-Symposions, welches ein breites Spektrum neuer literaturwissenschaftlicher Zugänge mit Analysen der malerischen und zeichnerischen Bestrebungen Stifters sowie seiner konservatorischen und pädagogischen Intentionen zusammenführte. Kunstpraxis und Ästhetik Stifters in den verschiedenen Bereichen seines Schaffens sollen neu vergleichbar und hinsichtlich ihrer epochalen Spezifik wahrnehmbar gemacht werden.
Innehållsförteckning
Inhalt:
Teil I. Kunsttheoretisches, Poetologisches und andere werkübergreifende Konzepte:
C. Begemann , ’Realismus’ oder ’Idealismus’? Über einige Schwierigkeiten bei der Rekonstruktion von Stifters Kunstbegriff. –
K. Möseneder , Stimmung und Erdleben. Adalbert Stifters Ikonologie der Landschaftsmalerei. –
F. van Ingen , Band und Kette. Zu einer Denkfigur bei Stifter. –
S. Appuhn-Radtke , ’Priester des Schönen’. Zu Adalbert Stifters Künstlerbild zwischen theoretischem Anspruch, literarischer Darstellung und gesellschaftlicher Realität. –
J. Lachinger , Adalbert Stifter – Natur-Anschauungen. Zwischen Faszination und Reflexion. –
L. Schneider , Das Komma im Frack. Adalbert Stifter, von Hebbels Kritik aus betrachtet. –
J. Kastner , Die Liebe im Werk Adalbert Stifters. –
J.W. Storck , Eros bei Stifter. –
W. Seifert , Literaturidee und Literaturdidaktik bei Adalbert Stifter. –
W. Lipp , Adalbert Stifter als ’Conservator’ (1853-1865). Realität und Literatur. –
Teil II. Zu größeren Werkzusammenhängen:
A. Doppler , Stifter im Kontext der Biedermeiernovelle. –
M. Lindner , Abgründe der Unschuld. Transformationen des Goethezeitlichen Bildungskonzepts in Stifters ’Studien’. –
L.M. Eichinger , Beispiele einer Syntax der Langsamkeit. Aus Adalbert Stifters Erzählungen. –
S. Schmitt , Adalbert Stifter als Zeichner. –
Teil III. Zu einzelnen Werken:
M. Wünsch , Normenkonflikt zwischen ’Natur’ und ’Kultur’. Zur Interpretation von Stifters Erzählung ’Der Hochwald’. –
M. Titzmann , Text und Kryptotext. Zur Interpretation von Stifters Erzählung ’Die Narrenburg’. –
W. Lukas , Geschlechterrolle und Erzählerrolle. Der Entwurf einer neuen Anthropologie in Adalbert Stifters Erzählung ’Die Mappe meines Urgroßvaters’. –
W. Kühlmann , Von Diderot bis Stifter: Das Experiment aufklärerischer Anthropologie in Stifters Novelle ’Abdias’. –
C. von Zimmermann , ’Brigitta’ – seelenkundlich gelesen. Zur Verwendung ’kalobiotischer’ Lebensmaximen Feuchterslebens in Stifters Erzählung. –
H.-W. Eroms , Ansätze zu einer sprachlichen Analyse von Stifters Erzählweise in den ’Studien’ am Beispiel der Erzählung ’Zwei Schwestern’. –
B. Ehlbeck , Zur poetologischen Funktionalisierung des Empirismus am Beispiel von Stifters ’Kalkstein’ und ’Witiko’. –
H. Barak , ’Gute Freundin’ und ’glänzender Künstler’ – die dichterisch gestaltete Wirklichkeit in Stifters Erzählung ’Turmalin’. –
H. Laufhütte , Der ’Nachsommer’ als Vorklang der literarischen Moderne. –
H.-P. Ecker , ’Darum muß dieses Bild vernichtet werden.’ Über wissenschaftliche Sinnspiele und poetisch gestaltete Medienkonkurrenz am Beispiel von Stifters ’Nachkommenschaften’. –
Teil IV. Rezeption:
V. Maidl , Stifters Rezeption in den böhmischen Ländern. –
E. Schmid , Viele Wege führen in die Ewigkeit. Adalbert Stifters Einzug in die Walhalla.