Jürgen Straub stellt das Konzept einer relationalen Hermeneutik vor, mit dem Handlungen und Texte, Metaphern und Bilder aller Art mit außergewöhnlicher Genauigkeit analysiert werden. Dabei zeigt sich, dass es beim Interpretieren und verstehenden Erklären beliebiger Phänomene nicht einfach nur um diese selbst und ihre Bedeutungen in der Lebenspraxis anderer Menschen geht. Denn Forschende können sich selbst aus dem Geschehen wissenschaftlicher Erkenntnisbildung niemals ganz heraushalten. Sie beobachten nicht nur, sie sind stets Bestandteil des Feldes. So ist jede Einsicht Beziehungswissen und sagt auch etwas über das erkennende Subjekt selbst, über seine soziale und kulturelle Welt aus: Man sieht nur, was man zu sehen vermag.
Innehållsförteckning
Vorwort, mit einer kurzen Einführung
I Relationale Hermeneutik
Das Verstehen kultureller Unterschiede
Elementare Unterscheidungen und Operationen relationaler Hermeneutik
Relationale Hermeneutik und komparative Analyse
Vergleichendes Interpretieren als produktives Zentrum empirischer Forschung in Kulturpsychologie und Mikrosoziologie
II Narrationsanalyse: Erzähltes Leben
Das erzählende Tier in den Sozial- und Subjektwissenschaften
Das narrative Interview als Medium der Erkenntnisbildung, des emanzipatorischen Voicing und als Machttechnik
Moralische Vergemeinschaftung im narrativen Interview
Erzählte Konflikte und der Wunsch nach Anerkennung
III Metaphernanalyse: Leben in Sprach-Bildern
Metaphernanalyse in der psychologischen Biografieforschung
Elementare theoretisch-methodologische Klärungen
Das Leben im Sprach-Bild
Metaphorische Sprechweisen als Modi der interpretativen Repräsentation biografischer Erfahrungen
IV Bildanalyse: Leben im Sichtbaren
Qualitative Methoden der Bildinterpretation, Bildgebrauchs- und -wirkungsanalyse
Neue Entwicklungen und exemplarische Ansätze in der Psychologie und ihren Nachbardisziplinen
Drucknachweise und Literaturhinweise