Oktober 1949. Inmitten einer dichtgedrängten Kinderschar wird der kleine Schurli von seiner Mutter in einen unendlich langen Zug gesetzt. Er gilt wie alle anderen Kinder im Zug als sogenanntes Butterkind, das heißt, er ist hochgradig unterernährt und soll bei einer Pflegefamilie im Ausland aufgepäppelt werden. Das Ziel ihrer viele Tage dauernden Reise ist Spanien.
Ausgehungert, verängstigt, übermüdet, landet Schurli schließlich in dem spanischen Städtchen Forcall bei einer Pflegefamilie, die ihn liebevoll aufnimmt und sich hingebungsvoll um sein Wohlergehen bemüht. Inzwischen freundet er sich mit den einheimischen Kindern an und lernt die ihm völlig fremden Sitten der Spanier kennen und lieben. Und als er nach einem Jahr wieder heimkehrt, sieht er so wohlgenährt aus, dass sein Stiefvater erklärt, er sei nicht wiederzuerkennen, und ’jetzt zahlt es sich bald sogar schon aus, ihn schlachten zu lassen’.
Om författaren
Geboren 1940 in Wien, studierte Karl Plepelits Klassische Philologie, Alte Geschichte und Anglistik, plagte Schüler mit Latein, Griechisch und Englisch, vertrat die Österreichische Akademie der Wissenschaften als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Thesaurus linguae Latinae in München, veröffentlichte wissenschaftliche Artikel auf dem Gebiet der Latinistik, Gräzistik und Byzantinistik und übersetzte griechische Romane der Antike und des Mittelalters (erschienen im Hiersemann Verlag, Stuttgart).