Insgesamt 28 Autorinnen und Autoren erläutern in Interviews ihre Positionen zur politischen Bildung. Sie nehmen Stellung zu Inhalten, Zielen, Methoden und Medien der politischen Bildung in der Schule, reflektieren politikdidaktische Prinzipien und gehen auf die neuen Kontroversen in der Didaktik der politischen Bildung ein.
Mit dem ersten Band ’Positionen der politischen Bildung’ hatte Kerstin Pohl bereits ein Standardwerk der schulischen Politikdidaktik vorgelegt. Ergänzt um 18 Autoren zeigt sich, was sich in der Politikdidaktik getan hat. Neben neuen Professuren sind auch neue Fragen hinzugekommen: Welche Rolle spielen Kompetenzen? Wie stark sollte eine Fächerintegration stattfinden? Welche Bedeutung hat die empirische Forschung für die Politikdidaktik? Mit gutem Gewissen kann man sagen, dass der zweite Band des erfolgreichen Interviewbuches den ’state of the art’ der Politikdidaktik präsentiert.
Zusammen spiegeln die beiden Bände die Entwicklung der Disziplin Politikdidaktik seit 2003 bis in die Gegenwart.
Innehållsförteckning
Kerstin Pohl
Einleitung und Fragen
Sibylle Reinhardt
„Genuine Fachdidaktik zeigt konkrete Konsequenzen für Lehr- und Lernprozesse.“
Gerhard Himmelmann
„Es galt, den Demokratiebegriff in der Politischen Bildung stärker hervorzuheben.“
Günter C. Behrmann
„Das Engagement für die politische Bildung ist für mich gleichbedeutend mit dem Engagement für die Demokratie des Grundgesetzes.“
Gerd Steffens
„Gerade die Aufmerksamkeit aufs Subjekt fordert – so ist heute zu betonen – eine an der Welt interessierte politische Bildung.“
Carl Deichmann
„Die politikdidaktischen Ansätze können als Pfade verstanden werden, auf denen sich die Lernenden die politische Welt erschließen.“
Peter Massing
„Die Bedeutung eines reflektierten Politikbegriffs für den Politikunterricht lässt sich kaum überschätzen.“
Joachim Detjen
„Mit der Demokratie verbinde ich in erster Linie den demokratischen Verfassungsstaat, den ich für die bedeutendste politische Erfindung der Menschheit halte.“
Georg Weißeno
„Politikkompetenz ist ein theoretisches Konstrukt. Zur Erfassung bedarf es einer ganzen Reihe von Einzelbeobachtungen in unterschiedlichen Situationen, die systematisch zu erheben und auszuwerten sind.“
Hans-Werner Kuhn
„Der Schwerpunkt meiner politikdidaktischen Arbeiten liegt auf der Frage, wie politische Bildung um Ansätze politisch-kulturellen Lernens erweitert werden kann.“
Wolfgang Sander
„Die Bezeichnung ’Politische Bildung’ steht aus meiner Sicht für die Bildungsperspektive eines sozialwissenschaftlichen Integrationsfaches.“
Bernd Overwien
„Im Mittelpunkt meiner Forschungsarbeiten steht das globale Lernen innerhalb einer Bildung für nachhaltige Entwicklung.“
Peter Henkenborg
„Meine Philosophie der politischen Bildung heißt: Demokratie-Lernen als Kultur der Anerkennung.“
Andreas Brunold
„Die bedeutenden existentiellen Fragen und ökologischen Problemlagen erfordern einen Perspektivenwechsel hin zu einer Bildung für nachhaltige Entwicklung.“
Tilman Grammes
„Gesellschaftswissenschaftliche Curricula müssen systematisch neu anhand der Prinzipien globalen Lernens und trans-kultureller Didaktik für den World Classroom durchdacht werden!“
Dagmar Richter
„Theoriebildung und empirische Forschung sind aufeinander verwiesen und können nur gemeinsam Konzeptionen der Politikdidaktik fundieren. Hier hat die Politikdidaktik einen großen Nachholbedarf.“
Karl-Heinz Breier
„Gute politische Bildung macht Geschmack auf eine Lebensweise der Freiheit.“
Ingo Juchler
„Politische Bildung hat zur Aufgabe, bei Schülerinnen und Schülern die Fähigkeit zu entwickeln, die Ambivalenzen und Widersprüche des demokratischen Betriebs zu ertragen, ohne gleich das gesamte System in Frage zu stellen.“
Thomas Goll
„Da Politik immer medial vermittelt ist, sehe ich meine besondere Schwerpunktsetzung darin, eine medienbezogene Politikdidaktik zu denken und auszuarbeiten.“
Dirk Lange
„Das Bürgerbewusstsein wandelt sich in Lernprozessen und ist durch Politische Bildung zu aktivieren.“
Kerstin Pohl
„Politikdidaktik bedarf einer demokratietheoretischen Legitimation sowie eines Rekurses auf die Theoriebildung und die Gegenwartsdiagnosen in den sozialwissenschaftlichen Bezugsdisziplinen.“
Andreas Petrik
„Wenn wir kontroverse Werthaltungen Jugendlicher nicht ins Unterrichtszentrum rücken, dann vertiefen wir die Gräben zwischen ihnen und dem Phänomen des Politischen.
Om författaren
Die Herausgeberin
Kerstin Pohl ist Professorin für Fachdidaktik der Sozialkunde Politik an der Universität Mainz. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift POLITIKUM und forscht zu den gesellschaftstheoretischen, demokratietheoretischen und politikwissenschaftlichen Grundlagen der Politikdidaktik. Für Ihre Dissertation ’Gesellschaftstheorie in der Politikdidaktik’ wurde sie 2013 mit dem Ursula-Buch-Preis ausgezeichnet.