»Ich hab einen Traum: Wir öffnen die Grenzen und lassen alle herein.«
Wie nur wenige deutsche Künstler positionierte sich Konstantin Wecker in der Flüchtlingsfrage mit seinem Lied und vielen öffentlichen Statements klar für eine Willkommenskultur. Dafür musste er viel Häme einstecken, er sei »naiv« und ein »Gutmensch«. Doch für ihn zählen, am konkreten Einzelschicksal gemessen, nur Mitgefühl und tätige Hilfe. Hinter dem »Zahlenmaterial« sieht Wecker immer den Menschen.
Seine brillanten, für dieses brisante Buch geschriebenen Texte sind auch Zeugnisse eines lebenslangen Widerstands gegen Rechtsradikalismus und Rassismus, berühren Zeitthemen wie Kriegspolitik und ein ungerechtes Weltwirtschaftssystem, in dem der Liedermacher eine wesentliche Ursache für Flucht sieht.
Konstantin Weckers Texte zeugen von einem wachen Geist, der sich das Weltgeschehen nahe gehen lässt ― argumentierend, beschwörend, manchmal provozierend im Sinne eines radikalen Utopismus der Menschlichkeit: »Denken wir mit dem Herzen. Besiegen wir den Hass durch Zärtlichkeit.«
Om författaren
Konstantin Wecker, geboren 1947, Poet, Sänger und Komponist, engagiert sich seit Jahrzehnten für Zivilcourage, Pazifismus und Antifaschismus. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Erich-Fromm-Preis (2007), dem Erich-Mühsam-Preis (2016), dem Deutschen Kleinkunstpreis – Ehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz (2017), dem Bayerischen Staatspreis für Musik – Sonderpreis (2017), dem Göttinger Friedenspreis (2018) und dem Hermann-Sinsheimer-Preis (2021). Von der Universität Landau wurde er mit der Thomas-Nast-Gastprofessur ausgezeichnet. Wenn er nicht gerade on tour ist, lebt er in München.