Rainer Werner Fassbinders Auseinandersetzung mit den Randbereichen der Gesellschaft, mit prekarisierten und exkludierten Lebensformen, besitzt nahezu obsessiven Charakter. Seine Darstellung von »Ausgeschlossenen«, von Fremden, Frauen, Homosexuellen oder Alten, entzieht sich eindimensionalen Erklärungsmodellen und hat ihm höchstes Lob, aber auch schärfste Kritik eingebracht.
Dieser Band, in dessen Mittelpunkt der funktionale Zusammenhang von Ausschluss und Identität, von Macht und Begehren, von Unterwerfung und Lust steht, untersucht die Repräsentation von Minoritäten in Fassbinders filmischem und dramatischem Werk aus interdisziplinärer Perspektive.
Om författaren
Nicole Colin (Dr. phil. habil.) arbeitet am Duitsland Instituut der Universiteit van Amsterdam. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Erinnerungsdiskurse, Kulturtransfer, Literatur- und Erzähltheorie sowie Theatersoziologie.
Franziska Schößler ist Professorin an der Universität Trier mit einem Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Teilprojektleiterin des Sonderforschungsbereichs 600 »Fremdheit und Armut«. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Gender Studies, Ökonomie und Literatur, Drama und Theater (insb. Gegenwartsdramatik) sowie kulturwissenschaftliche Literaturtheorie.
Nike Thurn (Dr. phil.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Historischen Museum Berlin.