Das kulturelle Gedächtnis ist schon seit gut 30 Jahren ein Begriff. Aber was ist soziales Gedächtnis?
Die Themen Gedächtnis, Erinnern und Vergessen stoßen auf immer mehr Resonanz in der Soziologie.
Mit dieser Einführung in die Gedächtnissoziologie werden erstmals systematisch die Begriffe dieses Feldes erschlossen sowie ein Überblick der Fragestellungen und Probleme erarbeitet.
Damit erhält das neue Forschungsfeld der Gedächtnissoziologie ein belastbares Fundament.
Innehållsförteckning
1. Einleitung 11
2. Zeit und Dauer 19
2.1 Was ist Zeit? 19
2.2 Zeiterleben und Zeitbewusstsein 23
2.2.1 Zeit und Bewusstseinsstrom (William James) 24
2.2.2 Dauer (Henri Bergson) 28
2.2.3 Inneres Zeitbewusstsein (Edmund Husserl) 32
2.3 Zeit und Gedächtnis: Zusammenfassung 35
3. Spur, Selektivität und Orientierung 39
3.1 Gegenwärtige Rückgriffe 39
3.2 Eindrücke 44
3.3 Vorgeprägte Wahrnehmung 45
3.3.1 Körper und Geist (Henri Bergson) 47
3.3.2 Wahrnehmung und Gedächtnis (Maurice Merleau-Ponty) 51
3.3.3 Gedächtnis und Relevanzstruktur (Alfred Schütz) 54
3.4 Selektivität und Gedächtnis: Zusammenfassung 71
4. Vergangenheitsbewusstsein 73
4.1 Schemata der Erfahrung 74
4.2 Vergesslichkeit 79
4.3 Erinnern als intentionaler Akt? 82
4.3.1 Erleben und Erfahren 83
4.3.2 Bewusstes Erinnern 88
4.3.3 Identität als Selbsterzählung 90
4.3.4 Persistente Erinnerung 93
4.4 Zusammenfassung und Übergang: Was ist ›sozial‹ am Individualgedächtnis? 101
5. Exkurs über soziale Zeit 107
6. Wegbereiter der Gedächtnissoziologie 115
6.1 Kollektives Gedächtnis 115
6.1.1 Solidarität und Kollektivbewusstsein (Émile Durkheim) 116
6.1.2 Soziale Bezugsrahmen (Maurice Halbwachs) 128
6.2 Pragmatisches Erinnern 143
6.2.1 Mythen und weibliches Gedächtnis (Jane Addams) 143
6.2.2 Soziales Gedenken (Charles Horton Cooley) 149
6.2.3 Das Wesen der Vergangenheit (George Herbert Mead) 152
6.3 Sozialphänomenologie 155
6.3.1 Subjektiver Erfahrungszusammenhang (Alfred Schütz) 157
6.3.2 Gesellschaftlicher Wissensvorrat (Alfred Schütz und Thomas Luckmann) 163
6.4 Zusammenfassung: Drei Säulen der Gedächtnissoziologie 165
7. Sozialtheorie des Gedächtnisses 167
7.1 Struktur- und Differenzierungstheorien 168
7.1.1 Strukturerhalt als Funktion (Talcott Parsons) 169
7.1.2 Systemgedächtnisse (Niklas Luhmann) 176
7.2 Wissenssoziologische Gedächtniskonzeptionen 188
7.2.1 Gesellschaftliche Gedächtniskonstruktion (Peter L. Berger und Thomas Luckmann) 189
7.2.2 Kommunikatives Gedächtnis (Hubert Knoblauch) 191
7.2.3 Erinnerungskultur (Mathias Berek) 192
7.2.4 Gedächtnisformierung (Gerd Sebald und Jan Weyand) 194
7.3 Praxistheoretische Gedächtniskonzeptionen 198
7.3.1 Inkorporiertes und habituelles Gedächtnis (Paul Connerton und Pierre Bourdieu) 200
7.3.2 Das Gedächtnis der Objekte (Bruno Latour) 207
7.4 Zusammenfassung: Sozialtheoretische
Anschlussstellen 212
8. Modernisierungstheoretische Perspektiven des sozialen Gedächtnisses 215
8.1 Gedächtnis der Moderne 216
8.1.1 Zeitalter des Vergessens 217
8.1.2 Aufklärung und Revolution 223
8.1.3 Kapitalismus und Beschleunigung 224
8.1.4 Evolution des sozialen Gedächtnisses 231
8.2 Postmodernes Gedächtnis 235
8.3 Kosmopolitisches Gedächtnis 240
8.4 Zusammenfassung: Moderne und Gedächtnis 245
9. Schluss und Ausblick 247
Literatur 259
Personen- und Sachregister 273
Om författaren
Dr. Michael Heinlein lehrte als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Inst. f. Soziologie der Universität Koblenz-Landau.