Nach langem, zähen Verhandeln, zweimaliger Befassung der UNO-Generalversammlung mit der Südtirolfrage und Verabschiedung eines ’Paketes’ an Maßnahmen wurde 1972 das zweite Autonomiestatut für Südtirol beschlossen. Darin überträgt der italienische Staat der Provinzverwaltung weitreichende gesetzgeberische Kompetenzen. Zwanzig Jahre später wurde die letzte der Paket-Maßnahmen umgesetzt, womit 1992 der Südtirolkonflikt mit der Streitbeilegungserklärung Österreichs und Italiens vor der UNO offiziell für beendet erklärt werden konnte. Wie hat sich seitdem die Südtirolautonomie weiterentwickelt? Analysiert werden unter diesem Blickwinkel Politik, ethnischer Proporz, Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik und viele weitere Fragen.
Fixer Bestandteil ist wiederum der Rückblick auf die Ereignisse des Vorjahres nach Datum geordnet sowie in einem Essay zusammengefasst und auf den Punkt gebracht.
Innehållsförteckning
1. Editorial
Günther Pallaver
2. Die Ereignisse des Jahres
Gli avvenimenti dell’anno
3. Essay: Kritische Bewertung des Jahres 2011
Saggio: Sintesi e interpretazione dell’anno politico 2011
Alessandra Zendron: 2011 – L’Autonomia sudtirolese alla prova
della crisi
2011 – Die Bewährungsprobe für die Südtirol-
Autonomie im
Zeichen der Krise
4. 40 Jahre II. Autonomiestatut
40 anni del II Statuto di autonomia
Peter Hilpold: 20 Jahre Streitbeilegungserklärung – Gedankensplitter
aus völkerrechtlicher Sicht
Francesco Palermo: Regione, Province e forse nuova Regione?
Il pendolo di Foucault istituzionale dell’autonomia
Günther Pallaver: Transformationsprozesse der Südtiroler Autonomie
1972-2012. Konfliktlösungsmodell, Konkordanzdemokratie, Parteien
Hermann Atz: Gegeneinander, Nebeneinander oder Miteinander:
Wie haben sich 40 Jahre Autonomiestatut auf das Zusammenleben
der Volksgruppen in Südtirol ausgewirkt?
Christoph Perathoner: Die ladinische Sprachgruppe in Südtirol und
das Zweite Autonomiestatut
Roberta Medda-Windischer: Immigrazione e minoranze storicotradizionali:
la gestione della diversità delle nuove minoranze
in Alto Adige/Südtirol
Martin Larch: Autonomie und Ökonomie: War die Selbstverwaltung
ein Segen für die Wirtschaftsentwicklung? Möglich wär’s.
Giuseppe De Cesare: Statuto di autonomia e radiotelevisione pubblica
5. Außerhalb des Jahresthemas
Altri temi
Nadja Thoma: ’Das Deutschtum in Südtirol wird über kurz oder lang
abgeschafft
sein.’ Migrationsdiskurse der Südtiroler Freiheitlichen
Roland Benedikter, Kris Krois, Andreas Trenker: Social Design per
l’Alto Adige
Günther Lengauer/Günther Pallaver: Jörg Haider als Human Brand.
Die politische Marke und ihre Erfolgsfaktoren
6. Politische Bildung
Educazione politica
Thomas Benedikter: Ehrenamt im Bereich Politik und
bürgerschaftliches Engagement in Südtirol unterbewertet
7. Rezensionen
Recensioni
Angelo d’Orsi: L’Italia delle idee. Il pensiero politico in un secolo
e mezzo di storia. (Joachim Gatterer)
Stefano Fait/Mauro Fattor: Contro i miti etnici. Alla ricerca di un
Alto Adige diverso. (Gabriele Di Luca)
Michael Thöndl: Oswald Spengler in Italien. Kulturexport politischer
Ideen der ’Konservativen Revolution’. (Günther Pallaver)
Thomas Benedikter (Hg.): Den Grundsätzen treu geblieben.
Alfons Benedikters Wirken für Südtirol im Spiegel der Erinnerung.
(Günther Pallaver)
8. Autor Innen
Autori
Om författaren
Günther Pallaver
Geboren 1955 in Bozen, Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Innsbruck und Salzburg, der Geschichte, Politikwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck. Zunächst Unterricht an verschiedenen Mittel- und Oberschulen in Bozen, von 1979-1994 Journalist für die Tageszeitung ’Alto Adige’, von 1989 bis 1994 auch für das Südtiroler Wochenmagazin ’ff’ in Bozen. Seit 1987 am Institut für Politikwissenschaft sowie am Institut für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck, 2001 Habilitation mit einer Arbeit über ’Dimensionen ethnischer Konfliktregelung. Südtirol als Fallbeispiel zwischen Consociational Democracy, Europa der Regionen und Italiens politischem System im Wandel’. 1996 Mitbegründer der Forschungsgruppe ’medi Awatch’ (Innsbruck) zur professionellen Medienbeobachtung und Medienanalyse in Österreich, Mitorganisator der Summer School ’European Integration’ der Universitäten Trient und Innsbruck und freier Mitarbeiter verschiedener Printmedien in Österreich und Italien sowie der RAI. Zahlreiche Publikationen zu Themen der Südtiroler Zeitgeschichte, zur Alltagsgeschichte der Frühen Neuzeit, zum politischen System Italiens und zu Fragen der politischen Kommunikation. Bei Edition Raetia: ’August Pichler 1898-1963. Ich teile das Los meiner Erde’ (1998), ’So ein Theater! 50 Jahre Heimatbühne Branzoll’ (2004), Mitautor von ’Das 20. Jahrhundert in Südtirol’ (1999-2003) und ’Contro Corrente. Das Deutsche Blatt im Alto Adige (2010); außerdem Herausgeber des Bandes ’Deutsche! Hitler verkauft euch! Das Erbe von Option und Weltkrieg in Südtirol’ und des ’Südtiroler Jahrbuches für Politik’.