»Was verdanken Sie dem deutschen Geist? der kosmopolitischen Idee?« Nachdem Thomas Mann zur Beantwortung dieser Rundfrage wohl zunächst ›Abgerissene Gedanken zum Problem des Kosmopolitismus‹ aus früheren Texten zusammengestellt hatte, scheint ihn das Ergebnis nicht recht zufriedengestellt zu haben, so dass er in einem nächsten Schritt diesen ganz neuen Text verfasste. Gefragt hatte die Redaktion von Die Literarische Welt, wo der Text dann auch, in zwei Teilen, am 16. und 23. Oktober 1925 erschien. Die zunehmend internationale Ausrichtung Manns wird auch in dieser Arbeit offenbar, auch wenn er – wie so oft – mit dem Mittel ironischer Übertreibung tiefstapelt: »und wenn ich höre, daß André Gide Englisch gelernt hat, nur um Joseph Conrad im Original zu lesen, so kennt meine Bewunderung und Beschämung keine Grenzen.«
Om författaren
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.