Nach dem Essay ›Russische Anthologie‹, den Thomas Mann im Januar 1921 als Einleitung zu einem Heft über russische Literatur verfasst hatte, entstand auch dieser Text auf Initiative des Literarhistorikers und Übersetzers Alexander Eliasberg, mit dem Mann in regelmäßigem Kontakt stand. Eliasberg gab 1922 eine ›Bildergalerie zur russischen Literatur‹ heraus und stellte ihr das Vorwort Manns in russischer und deutscher Sprache voran. Es wurde zudem in der Prager Presse vom 3. Dezember 1922 in der Beilage ›Dichtung und Welt‹ vorabgedruckt. Die russische Literatur hatte insbesondere in frühen Jahren einen bedeutenden Teil der Lektüre Manns dargestellt und faszinierte ihn zeitlebens. Entsprechend äußert er sich auch hier: »Ist es möglich, anders als mit Ehrfurcht und Erschütterung diese Bogen zu durchblättern?«
Om författaren
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.