Die erste Ausgabe von Transit erschien kurz nach 1989, in einem historischen Moment, der das Ende des Kalten Krieges markierte, Europa wiedervereinigte und für seinen östlichen Teil eine Wende zu Demokratie und Marktwirtschaft versprach. Seitdem hat Transit die Transformationsprozesse, die ganz Europa erfassten, kritisch begleitet. Die neue Weltordnung, die sich mit der Wende herausbildete, scheint sich heute aufzulösen – eine Epoche geht zu Ende. Transit, ein Kind und Spiegel dieser Epoche, hat seine langjährigen Autor Innen anlässlich des fünfzigsten (und letzten) Heftes eingeladen zurückzublicken: Was waren ihre Visionen, Hoffnungen und Zweifel? Was ist falsch gelaufen? Und: Was tun?
Innehållsförteckning
Editorial
Ivan Krastev (Sofia/Wien)
Die Auflösung der liberalen Weltordnung
Timothy Garton Ash (Oxford)
Nachkriegseuropa. Nachmauereuropa. Und was nun?
Jacques Rupnik (Paris)
Nach 1989.
Die ewige Wiederkehr Mitteleuropas
Pavel Barsa (Prag)
Das Ende der letzten mitteleuropäischen Utopie
oder Das ambivalente Erbe der Dissidenten
Balázs Trencsényi (Budapest)
Transit wohin?
Die Rückkehr der Geschichte, nachdem sie eine Weile als vermisst galt
Karl Schlögel (Berlin)
Melancholie und Geschichtsschreibung
Marci Shore (New Haven)
Die Zerbrechlichkeit des Liberalismus
oder Das Ende vom ’Ende der Geschichte’
Krzysztof Michalski
Nach dem Umbruch im Osten Europas: Was tun? (1993)
Claus Leggewie (Gießen)
Heimatloser Antikapitalismus
Gegen die Entwendung der sozialen Frage
Claus Offe (Berlin)
Optionen und Irrwege der europäischen Flüchtlingspolitik
Chris Niedenthal (Warschau)
1989. Momentaufnahmen
Photoessay und persönliche Erinnerungen
Janos Matyas Kovacs (Budapest/Wien)
Vom Zweifel zur Scham
Sieben falsche Vorhersagen über das postkommunistische Ungarn
Jiří Přibáň (Cardiff)
Warten auf einen Führer?
Notizen aus der Tschechischen Republik
Piotr Koryś (Warschau)
1989 und die Kosten der Transformation
Versuch einer Bilanz
Slavenka Drakulić (Zagreb/Stockholm)
1989: Es war einmal
Wie ein enttäuschter Osten zum Lehrmeister des Westens wurde
Elitza Stanoeva (Sofia)
Bulgarien: Politik der Nostalgie
Andrii Portnov (Dnipro)
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben?
Die Ukraine und Europa
Maxim Trudolyubov (Moskau)
Phantom Sowjetunion
Mark Lilla (New York)
Der Hund, der nicht bellte
oder Das Verschwinden des Bürgers
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