Tine Haubner 
Die Ausbeutung der sorgenden Gemeinschaft [PDF ebook] 
Laienpflege in Deutschland

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Was geht in der deutschen Altenpflege vor sich, wenn Angehörige Sondennahrung verabreichen, Langzeitarbeitslose als ’Betreuungsassistenten’ bettlägerige Patienten waschen und eine bulgarische Schneiderin als ’Haushaltshilfe ’ monatelang mit einer demenzkranken Pflegebedürftigen das Bett teilt? Die Altenpflege steckt in einer Krise und die Stärkung informeller Laienpflege stellt eine für das deutsche Pflegeregime typische sozialpolitische Lösungsstrategie dar. Das Buch zeigt, dass es sich dabei um eine strukturelle und kaskadenförmige Ausbeutungsdynamik handelt, bei welcher pflegende Angehörige, freiwillig Engagierte, Arbeitslose und Migrantinnen zu Ausfallbürgen eines sozialstaatlichen Umbaus im Kontext einer Krise sozialer Reproduktion avancieren.
Tine Haubner erhielt für diese Arbeit den Dissertationspreis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und den Dissertationspreis der Sektion Arbeits- und Industriesoziologie.

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Innehållsförteckning

Inhaltsverzeichnis
Einleitung: Rethinking Exploitation und die Ausbeutung von Laienpflege – 11
Kapitel 1: Ein unbequemes Erbe: Der Marx’?sche Ausbeutungsbegriff und die Soziologie- 22
1.1 Ökonomistische Hardliner und Humanisten – 23
1.2 Ausbeutung bei Marx: Begriffliche Verwendung und Status – 25
1.3 Marx’ Ausbeutungsbegriff – 29
1.4 Blockierte Anschlüsse – 39
1.5 Zwischenfazit: Mit Marx gegen Marx denken – 46
Kapitel 2: Ein ehrfurchtsloses Bekenntnis: Analytische Marxisten und Ausbeutung – 50
2.1 Geläuterte Marxisten – 50
2.2 Imagine oder die Idee einer besseren Alternative: Der Ausbeutungsbegriff
John Roemers – 53
2.3 Gerald A. Cohen und das schlichte Argument – 64
2.4 Die Intersektionalität von Ausbeutungsformen bei Erik O. Wright – 66
2.5 Zwischenfazit: Uneingelöste Versprechen – 72
Kapitel 3: Ausbeutung ist keine Männersache:
Ausbeutungstheoretische Beiträge feministischer Theoriebildung – 75
3.1 Eine unglückliche Ehe: Hausfrauen, Proletarier und die feministische Marx-Kritik – 75
3.2 Exploitation comes home: Zur Bedeutung von Hausarbeit im Kapitalismus – 78
3.3 Frauen, die letzte Kolonie: Der Bielefelder Subsistenzansatz – 82
3.4 Ausbeutung von Hausarbeit als Wertminderung – 88
3.5 Aus der Hausarbeitsdebatte lernen – 91
3.6 Fluch und Segen: Perspektiverweiterungen im Kontext der Care-Forschung – 93
3.7 Die Care-Seite des Werts: Externalisierung, Exterritorialisierung
und Wert-Abspaltung – 96
3.8 Zwischenfazit: Feministische Theorie als Vademekum – 99
Kapitel 4: Schließung, Rentenbildung, Exklusion: Alternativen zu Ausbeutung? – 102
4.1 Ausbeutung in der Sozialstrukturanalyse: Ein toter Klassiker – 102
4.2 Geschlossene Gesellschaft: Die Theorie sozialer Schließung – 104
4.3 Vorteile durch Marktversagen: Rentenbildung – 111
4.4 Die bevölkerten Randzonen der Gesellschaft: Exklusion – 116
4.5 Die Synthese von Ausbeutung und Ausschließung – 119
4.6 Zwischenfazit: Ausschluss als Komplement von Ausbeutung – 134
Kapitel 5: Die Ausbeutungsdynamik von Nutzung durch Ausschluss – 135
5.1 Keeping it simple: Ein basales Ausbeutungsverständnis – 135
5.2 Schritte zu einer Soziologie der Ausbeutung von Sorgearbeiten – 138
5.3 Was bisher geschah: Bilanz der theoretischen Exkursionen – 139
5.4 Ausbeutung und Ausschluss: Ein Arbeitskonzept – 144
Kapitel 6: Die Altenpflegekrise und die Ausbeutung der Care-Reserve – 157
6.1 Die Demografisierung sozialer Spannungsverhältnisse – 157
6.2 Pflege im Kontext der Krise des deutschen Reproduktionsmodells – 161
6.3 Beruf oder Berufung? Altenpflege als unvollständige Profession und
weiblich-fürsorgliches Stammterrain – 164
6.4 Gendering the welfare state: Die privatistisch-familialistische Pflegekultur
des deutschen Sozialstaats – 177
6.5 Die Einführung der sozialen Pflegeversicherung – 185
6.6 Wachsender Hilfebedarf versus abnehmendes Helferpotenzial:
Die steigende Bedeutung informeller Netzwerke – 197
Kapitel 7: Ausbeutung empirisch untersuchen: Bemerkungen zum
methodischen Vorgehen – 205
7.1 Ausbeutung als relational work – 205
7.2 Ein triangulierendes Vorgehen – 207
7.3 Sampling – 209
7.4 Felderschließung – 210
7.5 Datenerhebung und Aufbereitung – 213
7.6 Die Auswertung des Materials – 219
7.7 Fallkonstruktion – 222
Kapitel 8: Geschichten gegen das Heldentum:
Pflegende Angehörige als Dienstboten der Nation – 223
8.1 Direkte und indirekte Interventionen des Gesetzgebers für eine Sozialpolitik
aus der Nähe – 225
8.2 Stille Heldinnen oder stille Opfer? Drei Fallbeispiele – 238
8.3 Die Aktiv(iert)e: Was ich raushole, das kann ich auch reinbringen – 239
8.4 Die Dienstbotin: Sie sind Dienstleistung. Sie sind immer in Bewegung.
Und sie machen das eigentlich für nichts. – 249
8.5 Die Einzelkämpferin: Sie hat Pflegestufe drei, meine Tochter, aber wir
machen alles selbst. – 259
8.6 Zwischenfazit: Eine Sozialpolitik mit Risiken und Nebenwirkungen – 267
Kapitel 9: The shadow state: Freiwillig Engagierte in der Pflege – 273
9.

Om författaren

Tine Haubner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Politische Soziologie des Instituts für Soziologie an der Universität Jena.

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Språk Tyska ● Formatera PDF ● Sidor 495 ● ISBN 9783593435954 ● Filstorlek 6.0 MB ● Utgivare Campus Verlag ● Stad Frankfurt am Main ● Land DE ● Publicerad 2017 ● Utgåva 1 ● Nedladdningsbara 24 månader ● Valuta EUR ● ID 5012426 ● Kopieringsskydd Social DRM

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