Welche Motive standen hinter der spätmittelalterlichen Memorialpraxis? Und in wie weit stabilisierte das memoriale Verhalten die Identität einzelner Personen oder Gruppen? Tanja König geht in ihrer Untersuchung diesen und anderen Fragen am Beispiel der Herren von Lobdeburg, einem spätmittelalterlichen thüringischen Adelsgeschlecht, nach. Sie arbeitet dabei zentrale Motivatoren, Stiftungen zu tätigen, heraus: die Erlangung des Seelenheils, der Gedanke der Versorgung von Familienmitgliedern und die Herrschaftssicherung bzw. Präsenz. Die Stiftungstätigkeit der Herren von Lobdeburg ist demnach mehrdimensional zu verstehen. Ihr lagen sowohl soziale und religiöse als auch politische Ambitionen zugrunde.
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Tanja König lebt in Steinbach – Hallenberg und ist dort als Museumsleiterin tätig.