Taube und schwerhörige Menschen sind eine oft übersehene gesellschaftliche Minderheit, die von der hörenden Mehrheit vorrangig durch ihre Art der Kommunikation getrennt sind – nämlich durch Gebärdensprachen oder visuell gestützte Lautsprachen. Die Analyse ihrer Geschichte verdeutlicht die kulturellen und historischen Einflüsse, die dazu führen, dass manche Sinneswelten und Kommunikationsformen als natürlich und vollwertig gelten, andere aber nicht. In Fallbeispielen vom frühen 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart untersuchen die Autorinnen und Autoren die Bedeutung von Gebärdensprachen, die Geschichte von Gehörlosenverbänden, die wechselvolle Entwicklung der Gehörlosenbildung sowie den Einfluss von Medizin und Technik auf das Leben tauber und schwerhöriger Menschen im deutschsprachigen Raum. Sie analysieren die Faktoren, die bis heute systemische Diskriminierung nach sich ziehen, zeigen jedoch auch die vielfältigen Beiträge tauber und schwerhöriger Menschen, um Inklusion, Teilhabe und das Recht auf eigene kulturelle und linguistische Räume zu erreichen.
Mit online frei verfügbaren Zusammenfassungen der Beiträge als Videos in der Deutschen Gebärdensprache unter:
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Marion Schmidt, Ph D ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Ethik und Geschichte der Universitätsmedizin Göttingen. Von 2020 bis 2024 koordinierte sie das DFG-Netzwerk »Gehörlosengeschichte«.