Johann Albrecht II. zu Mecklenburg-Güstrow (1590–1636) bietet ein eindrückliches Fallbeispiel zur Auslotung von Handlungsspielräumen eines Reichsfürsten in der Frühen Neuzeit, die kürzlich treffend als Zeitalter der Ambiguität bezeichnet wurde. Ambig war es deshalb, weil verschiedenartige Normen unterschiedlichster Provenienz auf so gut wie allen Handlungsebenen vermischt galten. Johann Albrecht war einerseits vollgültiger Landesherr, zugleich jedoch jüngerer Bruder des in Schwerin regierenden Fürsten. Ebenfalls war er die längste Zeit seiner Regierung Calvinist in einem lutherischen Umfeld. Dazu war er Reichsfürst und Vasall des Kaisers, zugleich aber auch Nachbar, Verwandter und Freund beider skandinavischen Könige, welche permanent im Konflikt zueinander standen. Diesen normativen Konkurrenzsituationen in Krieg und Frieden geht die Untersuchung nach.
เกี่ยวกับผู้แต่ง
* 1976, 1996-2001 Studium Geschichte, Germanistik und Niederdeutsche Philologie in Greifswald und Rostock, 2004 Promotion in Rostock, 2004-2006 Archivreferendariat in Schwerin und Marburg/Lahn, Archivoberrat und Dezernatsleiter in der Abteilung Landesarchiv, seit 2020 Leiter der Abteilung Zentrale Dienste des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern