BWL – das ist wie ein Zauberwort. Öffnet die Türen zu Konzernen, gilt als Eintrittskarte zur Karriere, garantiert ein ordentliches Gehalt. Angeblich. Deshalb werden sich auch 2016 wieder 40.000 junge Menschen an den Unis für Betriebswirtschaftslehre einschreiben, mehr als je zuvor. Doch sie rennen in eine Sackgasse. Denn der Lack ist ab bei der BWL. Das Fach lehrt veraltetes Denken, ist zu einseitig, zu theoretisch. Mehr noch: BWL ist zum Problem geworden. Ihre Maximen vom schnellen Vorteil und der Jagd nach Effizienz haben uns in die Finanzkrise getrieben.
BWL, nein Danke! Das ist auch aus der Wirtschaft zu hören. Erfolgreiche Firmen werden heute oft von Ingenieuren, Physikern oder Studienabbrechern geführt. Bei den mittelständischen Champions, für die Deutschland in aller Welt bewundert wird, hat mancher Firmenchef noch nie nach BWL-Lehrbuch gearbeitet – und ist gerade deshalb erfolgreich. Top-Manager schimpfen inzwischen über den Fluch der BWLisierung. Und selbst Professoren kommen ins Grübeln: Bietet die BWL am Schluss womöglich nur Betriebswirtschaftsleere?
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Wer BWL studiert, braucht nicht mitzudenken. Stures Auswendiglernen reicht. Das merkte Axel Gloger schnell, als er sein Wirtschaftsstudium an der Universität Bonn antrat. Fürs Pauken gabs am Schluss sogar ein ‘sehr gut’. Es folgten Stationen als Geschäftsführer-Assistent, Gründer von Startups und Vorstand einer AG, und immer war sein Fazit gleich: Als Unternehmer hast du Erfolg ohne, mit oder trotz BWL. Heute ist Axel Gloger Chairman der Denkfabrik Trend Intelligence und arbeitet als Aufsichtsrat und Beirat. Als Wirtschaftsjournalist war er viele Jahre Autor der ‘Frankfurter Allgemeine Zeitung’. Seinen Abschluss machte er übrigens in Köln – als Diplom-Volkswirt.