Der Zerfall der sowjetischen Organisationsgesellschaft hat vielfältige Veränderungen in Gang gesetzt. Evelyn Moser perspektiviert diese Veränderungen mithilfe der Differenzierungstheorie und der Theorie der Weltgesellschaft. Auf der Grundlage ethnographischer Feldforschung untersucht sie die Umstellungen und Neuordnungen, die sich im Kontext von politischer Dezentralisierung und landwirtschaftlicher Privatisierung vollziehen und die Transformationsgesellschaft im ländlichen Russland kennzeichnen. Zu beobachten ist lokale Kontingenz im Horizont der Weltgesellschaft: Änderungsabsichten müssen Engpässe passieren, Normalitätserwartungen verschieben sich und neue Anschlussmöglichkeiten entstehen.
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Evelyn Moser (Dr. phil.), geb. 1982, ist Soziologin und Akademische Rätin auf Zeit in der Abteilung Demokratieforschung des Forum Internationale Wissenschaft (FIW) der Universität Bonn. Sie interessiert sich u.a. für gesellschafts- und demokratietheoretische Perspektiven auf philanthropische Stiftungen. Gemeinsam mit Pascal Goeke leitete sie das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Projekt ›Wohlmeinende Autokratinnen in Demokratien. Gemeinwohlvorstellungen von Stiftungen und der Faktor Partizipation‹ am FIW.