Richard Wagner hat die Musikgeschichte stärker beeinflußt als irgendein Komponist seines Jahrhunderts. Mit der gewaltigen Steigerung des Orchesteranteils, einer fast unerschöpflichen harmonischen Fülle und dem Sinn für ›Ausdruck‹ schuf er eine völlig neue Tonsprache, die nicht nur den späten Gipfel der deutschen Hochromantik bezeichnete, sondern zugleich aller späteren Musik den Weg wies. Beängstigend und bisweilen verhängnisvoll zeigt sich die geistesgeschichtliche Wirkung Wagners, der mit seinen ästhetischen und politischen Ideen dem deutschen Irrationalismus mancherlei gefährliche Impulse gegeben hat. Unausgeglichen und widerspruchsvoll bleibt der Mensch Richard Wagner, der seine Freunde bedenkenlos ausnutzte und viele, die an ihn persönlich glaubten, immer wieder enttäuscht hat. Die Größe des Werkes und die Problematik des Menschen werden in dieser Biographie von Hans Gál gleichermaßen deutlich und verständlich.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
เกี่ยวกับผู้แต่ง
Hans Gál (1890–1987) studierte in seiner Heimatstadt Wien Musik und Musikwissenschaft, promovierte und arbeitete u. a. an der Edition der Werke von Brahms mit. 1929–1933 war er Direktor des Konservatoriums in Mainz. Im Exil wirkte er an der Universität Edinburgh. Er komponierte neben vier Symphonien, drei Konzerten und Kammermusik die Opern ›Der Arzt der Sobeide‹, ›Die heilige Ente‹ und ›Die beiden Klaas‹.