Heino Gehrts gehört zu den bedeutendsten Märchen-, Mythen- und Sagenforschern der jüngsten Vergangenheit. Er war ein fundierter Kenner dieser Spezialgebiete, die er einerseits wissenschaftlich analysierte und aufbereitete, andererseits aber auch mit den unterschiedlichsten – auch wissenschaftsfernen – Forschungsgebieten verknüpfte. Grundlage dafür war eine weitgehend vorurteilsfreie Annahme sowohl des Ausgangsmaterials als auch der sich ihm erschließenden Ergebnisse. In diesem Sinne sah Gehrts in Justinus Kerner nicht nur einen Wegbereiter für einige seiner Forschungsgebiete, sondern auch einen Geistesverwandten, nämlich in der Art der Phänomenbegegnung.
Die Aufsätze in diesem zweiten Band der „Schriften zur Märchen-, Mythen- und Sagenforschung“ erschließen eine neue Sichtweise auf die Zeit der Aufklärung und die mit ihr entstehende „Gegen-Aufklärung“ und zeigen zudem, daß Erscheinungen wie Hellschlaf, schamanische Entrückungen oder Spukgeschehnisse durchaus Anhalt sein können für ein aktuelles Weltverständnis.
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Der Herausgeber Heiko Fritz, Autor zahlreicher Bücher und kleinerer Publikationen, ist Philosoph. Im Igel Verlag erschienen zuletzt 2008 „Märchenhaft Vermischtes“ (ISBN 978-3-86815-001-8) und 2014 der erste Band der „Schriften zur Märchen-, Mythen- und Sagenforschung“ (ISBN 978-3-86815-588-4). Weitere Bände der Reihe sind in Vorbereitung.
Der Historiker Uwe Schellinger (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V. in Freiburg i.Br./IGPP) und Sven Gallinat (Studierender der Interdiziplinären Anthropologie) haben den im IGPP aufbewahrten wissenschaftlichen Nachlass von Heino Gehrts archivisch erschlossen.