Haben Staaten oder regionale Bündnisse das Recht, den Schutz der notleidenden oder verfolgten Zivilbevölkerung eines anderen Landes notfalls mit militärischer Gewalt zu erzwingen? Sind sie dazu womöglich sogar verpflichtet? Der Kosovo-Einsatz der NATO im Frühjahr 1999 hat eine kontroverse Debatte um die Legalität und Legitimität humanitärer Interventionen ausgelöst, die angesichts der weltweit wachsenden Zahl von Krisenherden weiter an Intensität gewinnt. Doch die Fragen, mit denen sich sowohl Befürworter als auch Kritiker humanitärer Interventionen heute auseinandersetzen müssen, erstrecken sich längst nicht mehr nur auf die Gebiete von Recht und Moral. Strukturelle, ökonomische und strategische Veränderungen im globalen Kriegsgeschehen haben Prozesse in Gang gesetzt, die Auswirkungen auf die Erfolgsbedingungen bewaffneter Friedenseinsätze haben und die Verantwortlichen aus Politik und Militär vor neue Herausforderungen stellen. Die Autoren der Beiträge nehmen die Komplexität der Problematik aus den Perspektiven unterschiedlicher Disziplinen in den Blick. Sie bieten völkerrechtliche und politische Analysen, erörtern moralische und strategische Fragen, diskutieren sowohl militärische als auch zivile Alternativen und skizzieren zukünftige Herausforderungen und Tendenzen.
สารบัญ
Die Theorie des gerechten Krieges in Geschichte und Gegenwart – Zur moralischen Komplexität humanitärer Interventionen – Wen oder was schützt das Völkerrecht? – Humanitäre Intervention: ein trojanisches Pferd? – Humanitäre militärische Interventionen – Zum Formwandel bewaffneter Konflikte – Private Militärfirmen und humanitäre Intervention – Die Rolle der Bundeswehr im Kosovo-Einsatz – Kosten des Krieges, Chancen des Wiederaufbaus – Zivile Konfliktbearbeitung – Zur Logik von Interventionsdiskursen
เกี่ยวกับผู้แต่ง
Dr. Herfried Münkler ist Professor für Theorie der Politik am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin.
Karsten Malowitz ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaft der Universität Hamburg.