Öffentlichkeit ist der zentrale Begriff in Diskussionen über Demokratie und politische Partizipation. Johanna Montanari erweitert den Öffentlichkeitsbegriff postkolonial, indem sie den globalen Süden nicht als defizitären Raum »nachholender Modernisierung« beschreibt, sondern die Anstrengungen um die Herstellung von Öffentlichkeit unter eingeschränkt demokratischen Bedingungen ernst nimmt. Anhand der journalistischen Praxis einer englischsprachigen Tageszeitung in Jordanien zeigt sie, dass Öffentlichkeit immer kuratiert wird und sich universal verstandene Versprechen der Moderne lokal aneignet. Ihre Ergebnisse fordern zur Reflexion der Auslassungen westlicher Diskurse auf.
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Johanna Montanari ist Anthropologin und Autorin. Sie forscht zu Nahost, Medien, Postkolonialismus und Geschlecht. Dabei ist es ihr ein Anliegen, die Dichotomien vom Eigenen und Anderen zu durchkreuzen. Ihre Promotion erfolgte im Rahmen des interdisziplinären Promotionsprogramms »Religion – Wissen – Diskurse« an der Humboldt-Universität zu Berlin.