Der Sammelband dokumentiert die Ergebnisse einer interdisziplinären Tagung zu einem zentralen Aspekt des konfessionellen Zeitalters: der Etablierung zentraler Institutionen der Kirchenleitung auf der Ebene des frühneuzeitlichen Territorialstaats. Er präsentiert aktuelle Forschungsergebnisse zur Neuordnung von Religionsverfassung und Kirchenverwaltung im Reformationsjahrhundert.Der konfessionsvergleichende Blick auf europäische Entwicklungen von Skandinavien über das Hl. Römische Reich bis nach Siebenbürgen eröffnet neue Perspektiven auf komplexe Institutionalisierungsprozesse, die sich im Wechselspiel zwischen Kirchentheorien und praktisch-politischem Kontext vollzogen.Mehrere Beiträge untersuchen ausgewählte gelehrte theologische und juristische Diskurse zum Thema; es folgen Fallstudien und Längsschnittuntersuchungen zur Implementierung von Kirchenleitungsmodellen. Besonderes Interesse gilt dabei dem Verhältnis zwischen Kirchenorganisation und politischer Herrschaft sowie der Frage nach konfessionsspezifischen Konzeptionen von Kirchenleitung und ihrer praktischen Umsetzbarkeit.Der Band enthält zehn Aufsätze und zwei Kommentare samt ausführlicher Einleitung. Sein Ziel ist, der Konfessionalisierungsforschung, der Kirchen- und Theologiegeschichte der Reformation sowie der Rechts- und Verfassungshistorie der Frühen Neuzeit weiterführende Impulse zu geben.
เกี่ยวกับผู้แต่ง
Dr. Johannes Wischmeyer studierte Evangelische Theologie und Geschichte am Evangelischen Stift Tübingen, in Leipzig, Oxford (Trinity College) und Heidelberg. Von 2007–2013 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte Mainz; seit 2013 ist er Pfarrer der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Aktuell habilitiert Dr. Johannes Wischmeyer im Fach Kirchengeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.