‘JONAS IM BAUCH DES WAHNS’ ist der Versuch, das zweite Buch vor dem ersten zu beginnen. Irgendwie ist es auch kein Buch, sondern eher das Playstation 1-Spiel zum Innenleben eines Künstlers, der noch einen ganzen Brötchenbelag an Freude aus dem Zusammenkleben von Wörtern gewinnen kann. Da besagter Künstler gerade diesen Beschreibungstext hier in die Tasten hämmert, fragt er sich, ob es mit ihm eines Tages mal schöner zu Ende geht, als mit seinen Beschreibungstexten, denn Abschiede liegen ihm nicht: Und Oma sagt: ‘Nun geh zur Bühne, Kind, du machst deinen Weg.’ Nie sah ich dich so lebensmüde und harrt’ ich mit der Tränendrüse, die anwächst hin zum See so trübe, denn nie gelang es mir den Krebs hinaus aus deinen Venen zu führen. Nichtsdestotrotz ist sein Brustkorb noch immer eine Wabe und auch wenn der Honig schon weg ist, brummt und sticht sein Herz noch. Möchte sagen: Jonas Kolb verliert zunehmend den Verstand, aber es klingt schön. Zusammenfassend muss man also sagen, dass dieses Werk hier ein Buch für jene ist, die erst im Nachtreten aufblühen und es ist auch ein Asyl für all die gesammelten Glücksgefühle, die neben den ganz großem Emotionen oft ein bisschen paralympisch wirken. Liegst du nun auch, kein Stück mehr schüchtern, im Bett des rücksichtsloses Dichters, solang, bis seine Frau zurückkehrt, wirst du doch nie ihr Lückenfüller. Überdies erleben wir Jonas Kolbs Resthirn bei ausgeklügelter empirischer Arbeit, wenn er Dantes Göttliche Komödie mit einem NKD-Sommerkleid im Harz nachspielt. Wir erfahren, warum er dafür seine Seele verloren hat und wieso es dennoch mit einer Königskrone der klassischen Literatur, einem Sonettenkranz, enden darf. Also eigentlich der gleiche Quatsch, den ich seit 2006 mache, jetzt aber erstmalig als Ratgeber. Wenn es dir also schlecht geht, weil große Wesen ihren Schatten auf dich werfen, dann wirf mit diesem Buch zurück. An einen Wetterluftballon knote ich meine Glieder und steige auf. Ich bin flugunfähig von Natur aus und ich kann dich nicht ständig um deine Flügel bitten. Schwer erreichbar, immer. Die Wolken sind, im Gegensatz zu meinen Schutzmechanismen, leicht zu durchdringen. Zu einer einsamen Falle bin ich geworden, die ihr Maul öffnet, nur um sich (vor) anderen bösartig zu stellen.
เกี่ยวกับผู้แต่ง
Jonas Kolb, Jahrgang 1993, ist ein freischaffender Künstler und Ghostwriter, der vorwiegend literarisch tätig ist und in Schöningen am Elm lebt. In seiner Schaffensphase, die seit 2006 keine Pause gesehen hat, sind Bücher wie der HEARTDOOM-Gedichtzyklus, Musikprojekte wie Lyrik meets Piano oder the berenice soundproject entstanden. Von 2009 bis 2016 hat Kolb zusammen mit André Hebig den gleichnamigen Heartdoom-Verlag geführt und im Juni 2016 das letzte Buch unter diesem Label herausgegeben. Die vielfältigen künstlerischen Projekte veröffentlicht Jonas Kolb hin und wieder unter den Namen Berenice Leitner, Jakob Lenike oder MACHYYRE.