Der konfessionelle Religionsunterricht zeigt wenig Bekenntnisgebundenheit in konkreten Unterrichtssituationen, ein ‘Wir’ ist kaum erkennbar. Spätestens mit der Studie von Englert u.a. (2014) wurde dies deutlich. Die Entstehung einer Gemeinschaft ist Thema des Buches Exodus. Israel entsteht nicht nur in Abgrenzung von Ägypten, sondern auch in Ausrichtung auf seinen Gott. Grenzgängerinnen wie die Tochter Pharaos oder die hebräischen Hebammen halten die Grenzen der Gemeinschaft offen und nutzen Vielfalt kreativ. Hier liegt Potenzial für das Nachdenken über Gemeinschaft, heterogenitätssensibel aufgestellt, durchlässig und auf der Suche nach gemeinsamer Ausrichtung. Die Gottesperspektive bleibt dabei im Blick. Exegese trifft auf Religionspädagogik und setzt so Anregungen für die Bibeldidaktik frei.
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Kristin Konrad ist Dozentin für Altes Testament und Religionspädagogik am Institut für Lehrerfortbildung (Essen) und Lehrerin am Gymnasium Augustinianum (Greven/Westf.).