Die Wirtschaft beeinflusst die Politik, und die Politik beeinflusst die Wirtschaft. Beide stehen in einem spannungsvollen Wechselverhältnis, das sich im Laufe der Geschichte immer wieder verschoben hat: Dem späten Kaiserreich waren ordnungspolitische Eingriffe in die Wirtschaft noch weitgehend unbekannt. Das änderte sich, als mit dem Eintritt in den Ersten Weltkrieg eine lange Phase wirtschaftlicher Regulierung begann. Während dann nach dem Zweiten Weltkrieg in der Bundesrepublik eine Phase der Deregulierung einsetzte, ging die DDR zur Planwirtschaft über. Und seit dem Ende des 20. Jahrhunderts ist auch in der deutschen Politik die weltweite Deregulierung und Liberalisierung der Märkte spürbar.
In seiner verständlichen und übersichtlich gegliederten Einführung erläutert Marcel Boldorf die Wirtschaftsordnungen des 20. Jahrhunderts in Deutschland und ihre politische Einbettung. Er liefert so einen gut lesbaren Überblick zu einem grundlegenden Thema für das Verständnis unserer Welt.
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Marcel Boldorf wurde 1996 an der Universität Mannheim promoviert und 2003 am selben Ort habilitiert. Nach Stationen in Bochum, Saarbrücken, München, an der Humboldt-Universität, Frankfurt (Oder) und Köln hat er aktuell eine
Professur für Deutsche Geschichte und Kultur an der Universität Lyon 2 Lumière in Frankreich inne.