Borderline-Störungen stellen seit vielen Jahren eine stetig wachsende Anforderung an ambulante wie stationäre Behandler und Behandlerinnen dar. Sie waren lange im Kontext klassischer psychoanalytischer Theorien in ihrer Entstehung wie ihrer Behandlung nicht gut zu konzeptualisieren. Neuere psychodynamische Entwicklungsmodelle inklusive psychotraumatologischer Erkenntnisse und daraus abgeleitete Therapieansätze ermöglichen jedoch einen Zugang zu der verwirrenden und verstörenden Innenwelt sowie zu der (Selbst-)Destruktivität dieser Patientinnen und Patienten. Die Autoren geben einen Überblick über die Geschichte des Konzepts Borderline und den aktuellen Stand zur Pathogenese, Diagnostik und Therapie dieser vielschichtigen Persönlichkeitsstörung, mit deren Erkenntnissen strukturelle Entwicklungsprozesse eingeleitet werden können. Die Zusammenfassung der Behandlung einer Borderline-Patientin veranschaulicht insbesondere die komplexen Anforderungen der Therapie von Menschen mit dieser Störung.
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Dipl.-Psych. Mathias Kohrs ist Psychologischer Psychotherapeut, Psychoanalytiker (DGPT) in eigener Praxis, Dozent, Supervisor, Lehrtherapeut an diversen psychodynamischen Instituten.