Die Auflage der Tageszeitungen saust in den Keller, die Reichweiten gehen dramatisch zurück, die jungen Erwachsenen mögen das Papiermedium nicht. Schon gibt es Hochrechnungen, wann die letzte Zeitungsausgabe erscheinen wird. Ist der Tod unvermeidlich? Der renommierte Zeitungsforscher Michael Haller gibt in diesem Buch zwei Antworten.
Die erste: Ja leider. Diese wunderbare, 360 Jahre währende Tradition der auf Papier gedruckten und zu ihren Lesern transportierten Tageszeitung ist am Ende. Die Anzeigen fehlen, um die Herstellungskosten zu finanzieren und die Abonnenten bleiben weg, die den Inhalt bezahlen. Sie bleiben auch deshalb weg, weil sie das redaktionelle Angebot nicht mehr attraktiv finden – darum suchen sie lieber selbst im Internet nach aktuellen Nachrichten. Kostenlos.
Die zweite Antwort: Die tägliche Zeitung ist für eine aufgeklärte, demokratisch verfasste Gesellschaft unverzichtbar, sofern sie ihre Orientierungsfunktion erfüllt. Blattmacher, die ihr Handwerk beherrschen, bieten ihren Kunden jeden Morgen eine zuverlässige Übersicht über genau das, was zu wissen wichtig ist. Sie bieten Aufklärung und Orientierung – und Überraschungen. Da macht es wieder Spaß, die Zeitung zu lesen. Sie ist nicht aufs Papier angewiesen – sie erreicht ihre unterschiedlichen Zielgruppen auch digital, nutzt alle Kanäle. Und wer will, kann sie auch auf Papier haben.
Wie kommt man dorthin? Für dieses Buch hat sich Michael Haller in verschiedenen Zeitungshäusern umgesehen. Er und seine Mitarbeiter sowie mehrere Chefredakteure geben Einblicke in die Zukunftswerkstätten der Tageszeitung: nützliche Best-Practice-Berichte für alle, die an die Zukunft der Zeitung glauben.
สารบัญ
Über dieses Buch
1. Wir brauchen Zeitungen, aber andere – eine Einführung ins Thema
I. Das Medienhaus für morgen
2. Experimentieren will gelernt sein - Strategien für den digitalen Wandel von Ewald Wessling
3. Aus Tradition innovativ - Wie die Regionalzeitung Het Belang van Limburg expandiert von Robert Berlin und Annegret Ode
4. Drittes Standbein Dienstleistung - die DD+V-Mediengruppe von Peter Stawowy
II.Lokaljournalismus für morgen
5. Das Digitale als Experimentierfeld: Die Rhein-Zeitung aus Koblenz von Robert Berlin
6. Journalismus mit Pioniergeist: Volltreffer OWL - Ein lesernahes Reportage-Projekt für Lokalzeitungen von Thomas Seim, Chefredakteur Neue Westfälische (NW)
7. Aktualität - auch weiterhin eine Bedingung für den Erfolg von Jörg Kleine, Chefredakteur der Waldeckischen Landeszeitung
8. Wer, wenn nicht wir - hyperlokale Online-Medien zwischen Kiezkultur und Subunternehmertum von Wolfgang Michal
9. Hyperlokal und Mittendrin von Annika Lasarzik, Ressortleiterin Politik Mittendrin
III. Für die Leser von morgen
10. Hurra, hurra, der Schlaufuchs, der ist da … oder ‘Wie begeistern wir die jungen Familien für die Tageszeitung?’ von Michael Tillmann, Chefredakteur der Fuldaer Zeitung
11. move36: Über alle Medienkanäle zu einem Ziel von Walter Lorz, COO & Head of Expertise der Web- und Medienagentur OB//CC
12. Zukunft Bilden - Ein medienpädagogisches Programm für Auszubildende im Braunschweiger Land von Bettina Rothärmel, Verlagskoordination/Strategisches Marketing BZV Medienhaus und Nadine von Wille, Projektredakteurin BZ
IV. Crossmedia für morgen
13. Strategien und Erfahrungen mit Paid-Content-Modellen am Beispiel des lokalen Zeitungsmarktes in Norwegen von Dirk Arnold
14. Das Projekt berlinfolgen - Wie man lokale Geschichten crossmedial produzieren und erzählen kann von Michael Hauri, Kreativdirektor 2470media.com
15. Die Zukunft heißt Cross- und Multimediavon Michael Haller
V. Audience Understanding - das Publikum verstehen
16. Über Verfahren, mit denen man seine Leser und User näher kennenlernen kann von Michael Haller, Gesamtleitung Forschung Hamburg Media School
17. Das Projekt Lesewert der Sächsischen Zeitung von Denni Klein, Leitender Projektredakteur
Autorinnen und Autoren
เกี่ยวกับผู้แต่ง
Michael Haller, Prof. Dr. phil., geboren 1945, ist Gesamtleiter Forschung an der Hamburg Media School (HMS). Er war während 25 Jahren als Journalist in leitender Funktion in verschiedenen Medien des deutschen Sprachraums tätig. Von 1993 bis zu seiner Emeritierung Ende 2010 hatte er den Lehrstuhl für Journalistik an der Universität Leipzig inne und war wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Praktische Journalismus- und Kommunikationsforschung in Leipzig. Seine Hauptforschungsgebiete: Redaktions- und Qualitätsforschung sowie journalistische Methoden und Berufsethik. Er ist Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen und einschlägiger Standardwerke zum Journalismus.